Risikokontakt

[db100730]

Hallo erstmal und danke für ihre Hilfe.

Am 20.01 dieses Jahr hatte ich mit einem Kondom geschützten Sex bei einer Prostituierten. Beim aufziehen des Kondoms habe ich bemerkt das sich vorne Luft gesammelt hat was ja bekanntlich nicht so gut ist also habe ich die Kondom spitze mit 2 Fingern zusammen gedrückt damit die Luft entweichen kann. Meine Frage ist ob das zusammen drücken der Kondom spitze als ich das Kondom an übergezogen hatte dazu führen kann das ein kleines Loch vorne entstanden ist. Danach war keine Luft mehr in der Spitze. Nach dem kurzen Akt vielleicht 2 /3 Minuten ohne orgasmus habe ich mich entschieden aufzuhören und zu gehen da ich keine Lust mehr verspürte beim abziehen des Kondoms welche möglicherweise mit scheidensekret und viel gleitmittel behaftet war, hat meine Eichel/Penisspitze dummer Weise sehr kurz die Außenseite des Kondoms berührt wo sich halt scheidensekret mit gleitmitel befand wobei sich das kondom ein paar Sekunden vielleicht 5 bis 10 sek in der Luft befand bevor ich es abgezogen habe. Nun habe ich Angst mich mit HiV angesteckt zu haben da meine penisspitze das benutze Kondom berührt hat und somit eine Öffnung für das Virus bestand . Nach ungefähr 6 Tagen habe ich relativ HIV ähnliche Symptome bekommen. Ich muss dazu sagen das ich 2 Tage vor den Symptomen viel unterwegs war mit Bus und Bahn und am Abend viel unterwegs bei kaltem Wetter und auch feiern in einem sehr stickigen engen Raum voller Menschen welcher nicht belüftet wurde aus diesem Grund kann es auch Symptome eines grippalen Infekts gewesen sein. Nichtsdestotrotz habe ich nach 6 Tagen nach dem risikokontakt Symptome wie ein Kälte gefühl in der Lunge am Morgen nach dem aufstehen das hat sich dann zum Abend in Fieber entwickelt geplagt mit einem krankheitsgefühl. Am nächsten Morgen lag ich flach im Bett mit etwas Fieber und abgeschlagen war ich auch. Nachtschweiß hatte ich so gut wie nicht zudem musste ich husten und oft Nießen. Nach 3 Tagen waren eigentlich alle Beschwerden bis auf ein bisschen Müdigkeit verschwunden ich habe jeden Abend eine Ibuprofen genommen. Dann hatte ich ein Monat keine Beschwerden bis ich Anfang März unerklärlich für mehrere Wochen Durchfall bekommen habe ohne weitere Symptome. Ich gehe stark von Darmpilz/Candida aus. Welche ja auch oft bei HIV positiven vorkommt ist es möglich das sich sowas nach einer HIV Infektion so schnell zeigt?

Ist eine Übertragung auf diesem Weg generell auszuschließen wenn nicht genug scheidensekret eingedrungen ist oder kommt es auch sehr drauf an wie infektiös ihr scheidendekret gewesen ist das sie etwas jünger war könnte sie sich ja frisch infiziert haben. Oder verstehe ich das falsch.

Ich danke ihnen vielmals und würde mich freuen wenn sie mich aufklären könnten.

[Dr. Leo Lust]

Hallo db100730,

Scheidenflüssigkeit ist nicht so ansteckend, daher braucht es schon eine große Menge die auf die Schleimhaut der Eichel kommt. Bei Restmengen, die zusätzlich noch verdünnt sind und indirekt auf den Penis gelangen, besteht somit kein Risiko.
Die Eichel müsste nämlich schon nass von der Flüssigkeit geworden sein, damit eine Infektion möglich wäre.

Liebe Grüße,
Das Leo Lust Team

[db100730]

Vielen Dank für ihre Antwort. Ich hätte noch eine Frage. Wie sie sagen besteht so kein Risiko sich mit HIV anzustecken da nicht genug Scheidensekret auf die Schleimhaut kommt. Bestünde ein HIV Risiko bei der geringen Menge an scheidensekret und solch einem flüchtigen Kontakt, wenn ich davor eine andere STI hätte ohne es zu wissen.

Ich möchte ihr Wissen nicht infrage stellen bitte nicht falsch verstehen aber woher ist das so klar das dabei kein Risiko besteht. Gibt es Fälle die das belegen das durch solche Wege kein HIV weitergegeben wird. Wie gesagt bitte nicht falsch verstehen ich schätze ihre Hilfe sehr Wert und andere auch deswegen nochmals danke.

[Dr. Leo Lust]

Die Viruslast in der Vaginalflüssigkeit ist nicht so hoch wie in anderen Körperflüssigkeiten, daher braucht es hier eine große Menge, selbst wenn die Schleimhaut beschädigt wäre durch mögliche andere STIs. Wenn dies nicht der Fall war, also keine sichtbare große Menge durch die Schleimhaut an der Eichel eindringen konnte, bestand auch kein Risiko.

[Autor]

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