Startseite Foren HIV/Aids wirkliches Risiko oder nur Einbildung

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      armerirrer
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      Hallo liebes Leo Lust Team,

      vielen Dank für euren Service, es ist schön wenn man sich bei heiklen Fragen an Jemanden wenden kann.

      Nun zu meinem Problem:

      Ich bin Familienvater, verheiratet und habe leider ein Problem mit Sexsucht (befinde mich deshalb auch in Behandlung).

      Ich war bei einer transsexuellen Prostituierten, bei der ich Oralverkehr beidseitig "gebucht habe". Achte bei meinen Ausflügen immer überpeinlich auf die Safer-Sex-Regeln (um nicht meine Familie/mich zu gefährden), auch in diesm Fall. Was mir bei dieser Sache aber sorgen macht:

      1. Sie/Er befriedigt mich oral mit Kondom, jedoch sehr tief (Deep Throat) sodass ich Zähne an meinem Penisansatz deutlich gespürt habe. Das Kondom kann naturgemäß nicht ganz bis zum Penisansatz runtergerollt werden. Somit waren die Zähne direkt auf meiner Haut. Habe jedoch im Nachhinein keine Wunden/Kratzer/Abschürfungen an meinem Glied feststellen können. Ob die Person im Mund geblutet hat, weiß ich nicht, habe aber kein Blut bemerkt. Somit denke ich war dies safe, oder?

      2. Ich befriedige Sie/Ihn oral auch mit Kondom natürlich (kein Samenerguss). Was mich sehr stutzig macht ist, dass ich einen bitteren, schlecht schmeckenden Geschmack sofort beim Blasen geschmeckt habe. In dem Moment habe ich es auf den Eigengeschmack (latexgeschmack und Gleitfilm) des Kondoms zurückgeführt. Im Nachhinein mache ich mir nun aber Gedanken, es könne sich um Blut/Kot/Sperma eines vorherigen Freiers oder der Transe selbst gehandelt haben. Natürlich habe ich wie erwähnt ein Kondom verwendet, habe aber beim Blasen bei ihm masturbiert und bin auch somit mit Hoden und dem von Kondom unbedeckten Teil des Penis (an der Wurzel) in Kontakt gekommen, und könnte somit Kot-/Sperma-/Blutreste auf dem Kondom verteilt haben und damit auch oral aufgenommen haben.

      Habe ich im "worst case" (also falls es sich wirklich um Reste von beschriebenen Körpersekrteten gehandelt hat) bei dieser Situation ein Infektionsrisiko gehabt, oder wäre das Zeug schon zu lange an der Luft gewesen um noch infektiös zu sein?

      Sollte ich mich testen lassen? Vielen Dank im Voraus!

    • #7491
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo armerirrer!

      1) Über Bissverletzungen kann HIV nicht übertragen werden, selbst wenn dabei tiefe Verletzungen entstünden. Blutungen in der Mundhöhle des aktiven Partners würden beim Oralverkehr durch den Speichel viel zu sehr verdünnt werden, sodass es zu keiner Ansteckung kommen kann. Ein Risiko bestünde nur dann, wenn der aktive Partner sichtbar Blut spuckt oder aus dem Mund blutet (in diesem Fall wäre die Blutmenge groß genug, um zu einer Infektion führen zu können). Solange man nach dem OV demnach keinen sichtbar blutverschmierten Penis hat, besteht gar kein Risiko bezüglich HIV.

      2) Über Kot kann HIV niemals übertragen werden, über Blut- oder Spermareste allerdings schon. Insofern hätte hier ein Risiko bestanden, wenn es sich tatsächlich um Blut oder Sperma gehandelt hätte (in der Harnröhre oder unter der Vorhaut können Blut oder Sperma nämlich lange infektiös bleiben, weil hier die HI-Viren ideale Umgebungsbedingungen haben). Wahrscheinlicher aber ist es, dass es sich dabei um den Lusttropfen gehandelt hat, der auch bitter schmeckt (manche Männer produzieren durchaus größere Mengen an Lusttropfen). Vom Lusttropfen würde beim OV kein Risiko ausgehen (siehe hier: https://www.aidshilfe-salzburg.at/faq/stellt-lusttropfen-pr%C3%A4ejakulat-beim-oralverkehr-infektionsrisiko-dar).

      Einen Test würde ich dann empfehlen, wenn Sie für sich selbst die Gewissheit brauchen, dass nichts passiert ist. Dann kann der Test Sicherheit und Beruhigung verschaffen.

      Liebe Grüße!

      Dr. Leo Lust

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