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    • #2663
      Cunnigunde
      Teilnehmer

      Hallo liebes Team,

       

      ich habe eine generelle Frage zum Risiko beim Oralverkehr Frau an Frau bzw. Mann an Frau.

       

      Es heißt, Oralverkehr sei safe, solange kein Regelblut im Spiel ist. Bedeutet dies, dass es tatsächlich größerer Mengen an Blut benötigt, um einem Risiko ausgesetzt zu sein?

      In ihrem Fourm habe ich folgendes gefunden:

      – Blutreste auf Lebensmitteln werden durch Nahrung und Speichel zu sehr ausgedünnt. Im Gemisch aus Speichel und Blut wird die Virenkonzentration von HIV viel zu dünn, weswegen es zu keiner Übertragung kommen kann. HIV kann nur übertragen werden, wenn die Virenkonzentration sehr hoch ist, was aber nicht der Fall ist, wenn Blut durch Speichel verdünnt wird. –

      Auch heißt es, dass beim Küssen kein Risiko besteht, da eine mögliche Blutmenge kleinerer Wunden durch den Speichel sehr verdünnt würde.

      Beim Oralverkehr Frau an Mann besteht für den Mann nur ein Risiko, wenn die Frau eine so große Wunde wie nach einem Backenzahnzug im Mund hätte. Auch, weil das Blut durch den Speichel verdünnt würde.

      Die Mundschleimhaut ist meines Wissens nach jedoch robuster als die im Genitalbereich. Müsste dann eine gewisse Menge oral aufgenommenes Blut nicht vergleichbar sein mit den vorangegangenen Beispielen (zudem es ja auch durch den Speichel verdünnt wird)? Das Blut ist ja dasselbe, egal ob es aus einer Mundöffnung kommt, oder aus dem Intimbereich. Dementsprechend müsste eine Menge Blut, die z.B. aus einem kleines Hautriss oder aus einem Kratzer entweicht (wie zb. bei Oralverkehr im Afterbereich oder winzigen Verletzungen der Vagina), durch den Speichel und die robusten Mundschleimhäute kein reales Risiko sein.

      Die konkrete Nachfrage ist also: Besteht beim Oralverkehr Frau an Frau/Mann an Frau nur ein Risiko, wenn die Blutmenge so hoch ist, wie zur Zeit der Regelblutung? Und ist dieses Risiko dann eher theoretischer oder tatsächlich sehr realer (und hoher) Natur?

       

      Danke für ihr Antwort und generell für diese tollen, informativen Service.

    • #7822
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Cunnigunde!

      Beim Oralverkehr mit einer Frau gilt immer die Faustregel, dass man das Blut auch bemerken bzw. auch tatsächlich schmecken müsste. Nicht schmeckbare Blutmengen hingegen reichen für eine HIV-Infektion nicht aus, da sie durch den Speichel viel zu sehr verdünnt würden, sodass die Virenkonzentration für eine Übertragung zu dünn wäre. Selbst bei schmeckbaren, infektiösen Blutmengen liegt das Risiko aber lediglich im Promillebereich und ist daher nur minimal.

      Liebe Grüße!

      Dr. Leo Lust

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