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      verunsichert2019
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      Hallo liebes Dr. Lust Team,

      ich bin ziemlich verängstigt/verunsichert mich aufgrund eines Risikokontakts mit HIV infiziert zu haben. Status der anderen Person ist unbekannt. Hab ihn gebeten einen Test zu machen aber er glaubt er sei gesund obwohl er regelmäßig ohne Kondom Geschlechtsverkehr hat wie er im nachgang erzählt hat und ist nicht interessiert sich testen zu lassen.

      Ich war am nächsten Morgen nach dem Risikokontakt direkt in einer Schwerpuntpraxis und bekam eine PeP verordnet, welche ich 30Tage eingenommen habe. Start der ersten Tabletten ca. 16 Stunden nach Risiko.

      Alle Tests gemäß Leitlinie vor während und zwei Wochen nach der PeP waren bisher negativ. Die Medikamente hatten anfänglich für Unwohlsein, juckende und trockene Haut mit Bläschenbildung und Müdigkeit geführt wobei das meiste vorüberging.

      Da ich nun, fünf Wochen nach Ende der PeP seit über zwei Wochen krank bin – fing an mit kurz andauerndem Ausschlag (paar Stunden) auf den Schultern und am Hals und dann ein paar Tage später bis heute Rachenentzündung, starker Nachtschweiß, Naseninnenwände rot und brennen, Mandeln geschwollen, müde und schlapp aber kein Fieber – und ich dadurch Panik bekommen habe, habe ich letzte Woche, 30 Tage nach Ende der PeP, eine HIV1 PCR sowie einen  Antikörper/Antigen Test im Labor machen lassen, da ich die Zeit bis zum nächsten Test beim Arzt in zwei Wochen mental nicht durchhalten würde.

      Beides negativ. Jetzt kann ich nur nicht einschätzen inwieweit dies schon ein verlässliches Ergebnis ist aufgrund der symptomatischen Begleiterkrankungen und da die PeP den Ausbruch einer potenziellen Infektion vielleicht verzögert haben könnte.

      Und ist der Kombo-Test 6 Wochen nach Ende der PeP schon abschließend oder sollte man weitere Tests durchführen? Ich muss hinzufügen, dass ich eine leichte IgG1-3 Schwäche habe; heißt es kann bei mir zu verzögerter/abgeschwächter oder im schlimmsten Fall ausbleibender Antikörperbildung kommen. Heißt das ich müsste/sollte weitere PCR‘s (HIV1+2) machen, oder würde die Antigenkomponente des Kombitests dennoch anschlagen falls eine Antikörperbildung ausbleibt?

      Vielen Dank vorab für eure Einschätzung 

       

       

    • #11370
      Dr. Leo Lust
      Moderator

       

      Hallo Verunsichert!

      Hier bestand ein Risiko für HIV. Beim einmaligen ungeschützten Sexualkontakt mit einem HIV-positiven Menschen ist das Risiko bezüglich HIV jedoch nur gering (etwa 1:99), weil HIV zum Glück nicht so ansteckend ist wie andere sexuell übertragbare Infektionen. Es muss also nicht zwangsläufig zu einer Infektion kommen.

      Wenn Sie dieses geringe Risiko nun sehr beunruhigt und Sie deswegen Sorgen haben, kann ein HIV-Test durchaus Sinn machen. Dann verschafft nämlich ein Test Sicherheit und Beruhigung (und das Zittern während des Wartens auf das Ergebnis ist für die Psyche viel gesünder als Monate lange Sorgen und Ängste).

      Symptome könne bereits nach wenigen Tagen auftreten. Symptome sagen jedoch über Ihren HIV-Status rein gar nichts aus, nur ein Test tut das, siehe hier: https://www.aidshilfe-salzburg.at/faq/welche-symptome-muss-ich-haben-dass-ich-wei%C3%9F-ob-ich-hiv-infiziert-bin

      Erst ab zwölf Wochen nach Abschluss der PEP erreicht ein HIV-Antikörpertest und p24 Antigentest seine maximale Testsicherheit. Bei der PCR sind es vier Wochen.

      Freundliche Grüße!

      Dr. Leo Lust

       

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