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    • #3701
      unbekannter80
      Teilnehmer

      Lieber Dr. Lust,

      ich bin eigentlich jemand der sehr genau auf seine Gesundheit achtet, trotz allem ist es, aus meiner Sicht, in letzter Zeit zu 2 Risikosituationen in bezug auf HIV gekommen, zu denen ich gerne Ihre Meinung gehört hätte:

      Situation 1:

      Geschützter GV mit einer Frau (44 Jahre alt). Beim Sex mit der besagten Frau ist leider das Kondom gerissen. Der ungeschützte Kontakt hat vielleicht in etwa 30 Sekunden gedauert. (Ich konnte kein Menstruationsblut oder Verletzungen an meinem Penis festellen). Nach der Kondompanne wurde ein neues Kondom verwendet. Habe leider in meiner Erregung darauf vergesssen, meinen Penis zu waschen bzw. zu desinfizieren. Ich habe die Dame auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankenheiten angesprochen. Sie meinte nur, ich hätte nichts zu befürchten, sie sei nicht krank. Die Dame hat nach eigenen Angaben zwei Kinder im Alter von 8 und 19 Jahren. Was mich verunsichert, ist die Tatsache, dass die Frau bereits nach ca. einer halben Stunde nach unserem Kennenlernen, vorgeschlagen hat, wir sollen doch zu mir fahren.( Dies lässt doch auf ein sehr ausschweifendes Sexualleben schließen) Sie schreiben in Ihren Beiträgen von einem Risiko von 1:99 bei einmaligem ungeschützten Vaginalverkehr. Auf Wikipedia wird hier allerdings ein Risiko von nur 0,05% bei einführendem Vaginalverkehr angegeben. Bin dadurch etwas verwirrt.

       

      Situation 2:

      Aktiver OV mit einer Prostituierten. Habe mich in einem ziemlich betrunkenen Moment leider dazu hinreissen lassen, eine Prostituierte oral zu befriedigen. Kontakt dauerte ca. 3 min. Ich konnte kein Menstruationsblut sehen oder schmecken. Was mich diesbezüglich sehr unsicher macht, ist die Tatsache, dass ich eine leicht rötliche Stelle an der Innenseite meiner Unterlippe hatte (glaube allerdings nicht, dass es sich um eine offene Wunde gehandelt hat). Habe mir ca. 18 Stunden zuvor beim Arbeiten den Kopf gestossen, dabei ist an der Innenseite der Unterlippe besagte rötlich Stelle und eine leichte Schwellung entstanden. Meines Wissen nach gilt das Haus in dem die Dame arbeitet als seriös, anscheinend müssen sich die Damen dort in regelmässigen Abständen auf sexuell übertragbare Krankenheiten testen lassen, ob das stimmt, kann ich jedoch nicht sicher sagen. Die Dame machte allerdings einen sehr saubern Eindruck, ich hatte den Eindruck, dass sie sehr wohl auf ihre eigene Gesundheit bedacht war.

       

      Aufgrund dieser beiden Situationen bin ich nun ziemlich verunsichert, ob ich mich vielleicht mit HIV infiziert haben könnte. Ca. 1 Woche nach Situation 1 bemerkte ich die Symptome einer Erkältung (Husten, Schnupfen, leichtes Fieber, Halsschmerzen), was mich sehr beunruhigt hat.

      Ich möchte mich auf jeden Fall testen lassen, da ich, wie gesagt inzwischen  sehr beunruhigt bin. Vielleicht können Sie Ihre Fachmeinung zu diesen beiden Situationen abgeben und mir dadurch die Zeit bis zum test etwas erträglicher gestalten.

       

      Vielen lieben Dank inwischen.

      Liebe Grüße

      Unbekannter80

    • #8869
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Unbekannter 80!

      Zu Situation 1

      Der Kontakt(30 sec.) war zu kurz um Flüßigkeit auszutauschen.

      Zu Situation 2

      Wenn du eine Frau oral befriedigst, kannst du dich normalerweise nicht mit HIV infizieren. Die Viruskonzentration in der Scheidenflüssigkeit ist im Vergleich zu Sperma oder Blut eher gering. Gleichzeitig ist die Mundschleimhaut eine schlechte Eintrittspforte für HIV, sodass Scheidenflüssigkeit alleine normalerweise nicht für eine Ansteckung mit HIV ausreicht.

      Ein Risiko besteht aber dann, wenn (Menstruations-) Blut in der Scheidenflüssigkeit enthalten ist. Da die Viruskonzentration im Blut besonders hoch ist, kann auch die Beimischung von Blut unter Umständen schon ein gewisses Infektionsrisiko beim Oralverkehr bedeuten. Blut kann auch einige Tage vor und nach der Menstruation in der Scheidenflüssigkeit enthalten sein. Es gilt allerdings die Faustrregel, dass dann kein praktisches Risiko einer Infektion besteht, wenn die Blutmengen so klein sind, dass man sie nicht bemerkt bzw. deutlich schmeckt. Nicht schmeckbare Blutmengen würden nämlich durch den Speichel zu sehr verdünnt werden.

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr.Leo Lust

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