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    • #6338
      Paul P.
      Teilnehmer

       

      Hallo Aidshilfe-Salzburg!

      Ich bin euch dankbar, wenn Ihr euch folgenden Inhalt einmal annehmen würdet!

       

      Folgende Situation hat sich ereignet:

       

      1. 27.6.2019 ca. 23:30 aktiver Oralverkehr mit einer Prostituierten (Cunnilingus). Blut habe ich bewusst nicht wahrgenommen, da aber Alkohol im Spiel war kann und will ich das nicht ausschließen. Der HIV-Status der Prostituierten ist natürlich unbekannt.

       

      1. Ab 28.6.2019 Abgeschlagenheit, Müdigkeit (kann an der vergangenen Nacht + Stress liegen)

       

      1. 29.6.2019: Erschöpfung, Beginn leichter Halsschmerzen, Schüttelfrost, starker Nachtschweiß

       

      1. 30.6.2019: leicht erhöhte Temperatur (37,8) + Halsschmerzen, Schüttelfrost, starker Nachtschweiß, Krankmeldung (es ging wirklich nicht mehr) für Montag und Dienstag

       

      1. Hausarzt am Montag, 01.07.19: „viraler Infekt“!, weiterhin leicht erhöhte Temperatur (37,8) + Nachtschweiß und Schüttelfrost

       

      1. Hausarzt am Mittwoch (3.7.2019): einseitige Mandelentzündung, kein Abstrich, Blutabnahme, Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber

       

      1. Freitag 5.7.2019: EBV negativ, CRP und Blutsenkung katastrophal, Antibiotikum gegen Mandelentzündung

       

      1. 13.07.2019 HIV-Test direkt im Labor (Kombi-Test p24 Ag + Ak). Ergebnis am Mittag „neagtiv“! Ich weiss, dass Ergebnis sagt so nichts aus. Grundsätzlich hätte aber p24 reagieren können. Richtig?

       

      Das Antibiotikum hat am 5.7.2019 sehr schnell angeschlagen und gewirkt. Die Blutwerte haben sich wieder gebessert (CRP, Blutsenkung).

       

      Fragen:

      1. Ich mache mir unglaublich Sorgen bzgl. einer möglichen HIV-Infektion. Die geschilderten Symptome fallen zwar nicht unbedingt  in das immer wieder angegebene Zeitfenster (1 bis 3 Wochen nach Exposition), doch reagiert jedes Immunsystem anders. Hinweis: Aus rheumatischen Gründen spritze ich ca. alle 4 Wochen ein Immunsuppressiva (Humira). Wie ist die Situation zu bewerten?

       

      1. Mit Halsschmerzen ja, aber mit einer Angina habe ich vermutlich das letzte Mal in der Kindheit zu kämpfen gehabt. (Zumal meine Mandeln auch entnommen wurden). Der Arzt ging am Montag, 01.07.2019 von einem viralen Infekt aus (Woher kann ein solcher Infekt kommen, kein Schnupfen, aber sich bildender trockener Husten + erhöhte Temperatur, Schüttelfrost, Nachtschweiß, Mandelentzündung). Meine Vermutung ist eine Superinfektion, da das Antibiotikum angeschlagen hat. Ursächlich ist also möglicherweise ein viraler Infekt bzw. ein Virus, auf den sich eine bakterielle Angina (diese ist allerdings nicht bewiesen) draufgesetzt hat. Kann es sich bei diesem Virus evtl. um eine HIV-Infektion handeln bzw. kann für die geschilderten Beschwerden eine akute Hiv-Infektion verantwortlich sein?

       

      1. Welches Vorgehen (nächste Handlungsschritte) empfehlen Sie mir?

       

      Ich weiss, niemand hat eine Glaskugel, doch hoffe ich sehr, dass Sie mit ihren Erfahrungen meine Situation seriös einschätzen können.

       

      Im Voraus vielen Dank!!!

       

    • #11472
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo,

      zu Frage 1: 

      Symptome allein sagen nie was über eine Ansteckung an (schon gar nicht so früh, wie es bei Ihnen der Fall war). Es ist oft viel wahrscheinlicher, dass sie durch etwas anderes ausgelöst werden und nicht durch HIV.

      zu Frage 2:

      Halsschmerzen (und Angina) können natürlich auch ohne Mandeln auftreten. Auch hier wieder – Sie können von den Symptomen nie auf eine HIV Infektion schließen.

      Andere STIs wie Tripper können beim aktiven Oralverkehr leichter übertragen werden und auch eine Entzündung verursachen.

      3. erster Schritt werden Sie sich bewusst, dass ihr Risiko fast auszuschließen ist. Sie können sich nicht bewusst dran erinnern, dass Sie Blut geschmeckt haben. Das hätten Sie aber vielleicht bemerkt, auch im betrunkenen Zustand! Selbst wenn Sie Blut in den Mund bekommen hätten wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich gleich angesteckt hätten sehr gering – 1:99. Falls Ihnen dieses geringe Risiko aber Sorgen bereitet, und Sie sich vergewissern wollen ob doch alles in Ordnung ist, wäre das einzig sinnvolle, was Sie machen können, in gut 3 Wochen einen Test zu machen (HIV Duo Test) oder aber jetzt schon den PCR Test. 

      Liebe Grüße 

      Dr. Leo Lust 

       

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