Startseite Foren HIV/Aids Risikokontakt mit Symptomen – Erfahrungsbericht

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    • #14147
      S0cka
      Teilnehmer

      Liebes Team,

      danke für eure tolle Unterstützung, die ihr im Forum und auch telefonisch leistet. Ein wertvoller Service, den man in Krisenzeiten nicht missen möchte!

      An dieser Stelle möchte ich für all jene Forumsnutzer, die unter enormer Angst und Stress leiden, etwas Positives hinterlassen – ich hoffe, es kann stehen bleiben, da es eigentlich keine Frage ist, sondern eher ein paar aufmunternde Zeilen:

      Ich hatte aus Dummheit einen „Risiko“-Kontakt vor etwas mehr als 12 Wochen. Ungeschütztes Intimtreffen mit einer inoffiziellen/nicht angemeldeten Sexworkerin (Status unbekannt). Es war sowohl ungeschützt oral als auch genital (zwar ohne richtige Penetration, aber wie ne Art Frottage).

      Ich habe mich nach 2,5 Wochen mittels PCR testen lassen – Ergebnis negativ.
      Ich habe mich nach 4, 5, 6, 7, 8, 9 und abschließend auch nach 12 Wochen mittels HIV Antigen/Antikörper Labortest testen lassen – Ergebnisse immer negativ.
      Ich habe nach 1 und 3,5 Wochen Abstriche auf STDs machen lassen – Ergebnisse negativ.
      Ich habe mich zusätzlich nach 7 Wochen mittels Urinprobe auf Clamydien und Tripper testen lassen – Ergebniss negativ.
      Ich habe mich nach 4, 7 und 12 Wochen auf Syphilis testen lassen – Ergebnisse negativ.
      Ich habe mich nach 9 und 12 Wochen auf HepB testen lassen – Ergebnisse negativ.
      Ich habe mich nach 9 Wochen auf HepC (wird eigentlich auch nur Blut zu Blut übertragen, aber ich hab es halt einfach mitgemacht) testen lassen – Ergebnis negativ.

      Ich hatte auch bzw. habe noch immer so manche seltsamen Symptome (mal dieses, mal jenes), verrückt eigentlich, auf was man achtet, wenn man seinen Körper ganz genau beobachtet. Leute, das sind zum Großteil alles Dinge, die durch Stress passieren. Wirklich, ich kann das aus Erfahrung sagen, denn ich hatte Angst und Stress. Ich habe dadurch in den letzten 3 Monaten insgesamt aufgerechnet Stunden und Tage mit Google verbracht. Ein Fehler. Ihr werdet immer irgendwo eine Statistik finden, über seltsame Zwischenfälle, Besonderheiten und irgendwelchen Käse. Das sind teils veraltete Informationen, beruhend auf Infos von vor 20 Jahren. Genau so, wie sich Computer in den letzten 20 Jahren extrem weiterentwickelt haben, haben sich auch Testmethoden weiterentwickelt.

      Die derzeitigen HIV Antigen- und Antikörpertests sind medizinisch auf dem letzten Stand. Wenn eure Symptome oder was auch immer in Verbindung mit HIV auftreten, dann hängen diese mit der Abwehrreaktion des Körpers zusammen. Wenn ihr daraufhin nach dem Zeitfenster (6 Wochen bei Antigen/Antikörper Labortest) negativ testet, dann sind das keine Antikörper gegen HIV, sondern eine Immunreaktion gegen etwas Anderes, was euren Körper quält. Vor allem Stress und Angst machen euch besonders empfänglich für Infektionen bzw. schwächen diese euer Immunsystem.

      Mein Tipp an euch:
      Vertraut auf echte Beratungen. Wenn ihr unbedingt recherchieren müsst, dann lest echte, fundierte Informationen von Fachgesellschaften z.b. hier bei den Aidshilfen, RKI oder was mir auch gut gefallen hat, die offizielle amerikanische CDC Seite bzw. auch das Asha Forum (da beraten z.b. international anerkannte HIV/STD Ärzte – die Antworten zu viele Fragen, ähnlich wie hier, kann man dort kostenlos nachlesen).

      Bei mir hätten jeweils 3 Tests nach bestimmten Zeitfenstern ausgereicht um abschließend zu sein und ich hätte mich nicht bis zur letzten Stunde quälen müssen.

      Wenn ihr negativ seid, seid ihr negativ! Mit 100,0 % Sicherheit könnt ihr in biologischen/medizinischen Situationen leider nicht rechnen, aber wenn ein Test zu 99,97 % oder 99,91 % genau ist, dann ist das wie 100,0 % zu verstehen 🙂

      Ich wünsche euch alles Gute und hoffe, das hilft euch weiter, wenn ihr Angst habt.

      LG Soccer

    • #14157
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hi Soccer,

      Danke für den wertschätzenden Beitrag. Es freut uns natürlich zu hören, dass unsere Arbeit (und die der Kollegen) geschätzt wird.

      Gut möglich, dass deine eigenen Erfahrungen als „Betroffener“ wem anderen weiter helfen können.

      Wir raten natürlich auch davon ab, selber zu viel nach den Symptomen zu googlen, deshalb aber seriöse Beratung in Anspruch zu nehmen, Ruhe zu bewahren, auf die Tatsachen zu konzentrieren, was tatsächlich vorgefallen ist, das diagnostische Fenster abzuwarten, zu testen und dann mit der Sache abzuschließen.

      Liebe Grüße,
      Das Team der Aidshilfe

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