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    • #2921
      Marlene86
      Teilnehmer

      Hallo, Ich (w) hatte vor ca. 2 Wochen Sex mit einem bisexuellen Mann. Bei dem Geschlechtsakt selbst hatten wir ein Kondom an, leider nicht beim Vorspiel, wozu auch der Oralsex gehörte. Ich war ein Tag später beim Arzt, weil ich bedenken hatte wegen sexuell Übertragbaren Krankheiten ( spätere Tests ergaben keine Krankheiten wie hep c USW.). mir wurde noch am selben Tag zu einer Pep geraten, weil kleine Verletzungen in meinem Mund gefunden wurde. Es kam aber zu keinem Samenerguss im Mund, noch bei dem Geschützen Gv. Aber weil er leider ein unbekannter urlaubsflirt war und wegen seiner Bisexualität zu einer Risikogruppe gehört + meiner Verletzung im Mund wurde mir eine vier wöchige antivirale Therapie verschrieben, die ich aber selbst zahlen muss. Jetzt habe ich gelesen, dass durch den sog. Lusttropfen kaum Hiv übertragen wird. ich habe nun vor die Therapie abzubrechen, da ich Probleme mit den Nieren bekommen habe (Entzündswerte sind im Blut und im Urin aufgetaucht). So jetzt endlich zu meinen Fragen: 1. kann ich nach 4 Wochen schon einen Hiv Test machen oder muss ich wegen der Therapie noch mal zwei Wochen warten? 2. Kann ich nach 2 Wochen schon einen pcr Test machen oder wird der noch durch die Medikamente verfälscht? 3. Ich bin sehr unsicher, ob ich die Therapie wirklich abbrechen soll. Bin inzwischen aber auch auf Studien gestoßen, die besagen, dass wahrscheinlich schon zwei Wochen der Therapie ausreichend sind. Was ist ihre Meinung dazu? Vielen Dank fürs zuhören Marlene

    • #8079
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Marlene86!

      Sie dürften bedauerlicherweise einem Arzt in die Hände gefallen sein, der von den Übertragungswegen von HIV nur wenig wusste und Ihnen die körperlich belastende PEP völlig umsonst verschrieben hat. Der Lusttropfen kann (in der Theorie) nur dann beim Oralverkehr zu einer Infektion führen, wenn man gerade frisch blutende Wunden, eine Landkartenzunge, akute Entzündungsherde usw. in Mundhöhle oder Rachen hat. Aber wie gesagt: in der Theorie, es gibt viele HIV-Spezialisten, die behaupten, dass der Lusttropfen beim OV aufgrund der Verdünnung durch den Speichel in der PRAXIS gar nicht zu einer Ansteckung führen kann. Gut aufgeklärte Ärzte hätten hier definitiv von einer PEP abgeraten.

      Zum Test: 1. Die PEP kann einen Antikörpertest nicht beeinträchtigen, weil hier nicht direkt das Virus nachgewiesen wird, sondern die Antikörper. Es ist zu 60% wahrscheinlich, dass Ihr Blut mittlerweile nach vier Wochen Antikörper bzw. p24-Antigen gebildet hätte, wenn Sie sich infiziert hätten. 2. Eine PCR hingegen kann durch die PEP beeinträchtigt werden. Nach einer PEP wären allerdings spätestens nach vier Wochen wieder HI-Viren in nachweisbarer Menge im Blut vorhanden.

      3. Ich selbst glaube, dass in Ihrem Fall eine PEP unnötig verschrieben worden ist. Die PEP wird in der Regel nur bei dringendem Verdacht durchgeführt (z.B. nach ungeschütztem Sex mit einem nachweislich HIV-positiven Menschen), da die Nebenwirkungen sehr stark ausfallen und die Infektion trotz PEP nicht immer verhindert werden kann.

      Liebe Grüße!

      Dr. Leo Lust

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