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    • #1687
      strg
      Teilnehmer

      Hallo Herr Dr. Leo Lust, erst mal vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Mir bleiben da aber einige Fragen: also angenommen man zerquetscht eine Mücke, die randvoll mit hiv Blut ist, auf seinem Arm und hat da zb eine kleine Wunde. Wird denn das Virus wirklich SOFORT in der Mücke inaktiv? Warum sind in einer Kanüle zb die Viren länger lebensfähig, da fehlen dann doch auch "Wirte"? oder denke ich falsch? Können Sie mir bitte noch (abschließend) sagen, wieviel blut denn ins Auge kommen muss, um ein Risiko zu haben? Manche sagen Spritzer, manche Reibung usw, manche große Mengen, dh rotes Auge wegen des Blutes usw…. Besten Dank im Voraus für Ihre Mühe P.S. Das mit der Mücke interessiert mich schon, da in dieser ja doch einige Mengen Blut stecken können, und auch die Geschichte mit einer Infektion über Augen, denn wann ist das Blut denn ausreichend? wenn man zwinkern muss oder das Auge schon tränt? Habe von einem Fall gelesen, dass ein Laborarzt beim Öffnen eines Vacutainers Blut ins Auge bekam und sich infizierte. Dass muss dann aber eine große Menge gewesen sein, oder? LG strg

    • #6798
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo strg!

      Sobald Mücken, Zecken und andere kleine Blutsauger das Blut aufnehmen, wird das Blut verdaut und inaktiviert. Insofern besteht nie ein Risiko einer HIV-Infektion und man kann eine Ansteckung zu 100% ausschließen. Blut in der Spritze kann tagelang aktiv und ansteckend bleiben, weil sich in der Spritze ein Vakuum, also die totale Abwesenheit von Sauerstoff befindet, und die HI-Viren deshalb nicht inaktiviert werden. Ein (geringes) Risiko besteht bei einem Blutspritzer im Auge nur dann, wenn man das Blut im Auge auch tatsächlich bemerkt (in diesem Fall müsste man zwinkern). Unbemerkt kann aber eine Ansteckung über das Auge niemals erfolgen. Blutmengen, die so gering sind, dass man sie nicht einmal bemerkt, reichen für eine HIV-Infektion nämlich nicht aus. Aber auch bei großen Blutmengen, die ins Auge geraten, gilt, dass das Augenlid das Blut in Bruchteilen einer Sekunde wegwischt und die Tränenflüssigkeit für eine Verdünnung sorgt und das Blut wegspült. Epidemiologisch spielt der Übertragungsweg über das Auge deshalb keine Rolle.

      Liebe Grüße!

      Dr. Leo Lust

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