Startseite Foren HIV/Aids Mittelgroßes Loch im Kondom

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    • #5607
      Kiju
      Teilnehmer

      Hallo! Ich habe nach einer kurzen Suche im Internet diese Seite hier gefunden und da ich Ihre Antworten an viele andere Nutzer sehr hilfreich fand, möchte ich nun meine eigene hinzufügen.

      Und zwar habe ich gestern einen guten Freund von mir in der Schweiz besucht, um grillen zu gehen. Dabei haben wir wohl leider beide etwas über den Durst getrunken und sind dann auf die blöde Idee gekommen, ein Bordell zu besuchen. Dort hatte ich dann geschützten vaginalen Verkehr mit einer Prostituierten. Kurz vor Schluss hatte ich jedoch das Gefühl, dass sich ein Loch in das Kondom gerissen hatte.

      Das Kondom habe ich nach dem Sex mitgenommen und draußen noch mal in Ruhe überprüft. In betrunkenem Zustand konnte ich kein Loch erkennen, am nächsten Morgen fand ich jedoch eines im Reservoir. Es könnte sein, dass das Loch überhaupt nicht beim Sex entstanden ist, sondern erst dann, als ich betrunken so viel dran herumgefummelt habe, um nach einem Loch zu suchen, aber dennoch mache ich mir nun Sorgen.

      Es handelt sich übrigens nur um ein mittelgroßes Loch – also weder um ein kleines, stecknadelgroßes, noch um ein großes, bei dem die ganze Eichel freigelegen hätte. Ich hänge ein Bild des gerissenen Kondoms an, damit Sie das Risiko besser einschätzen können.

       

      Noch ein paar Infos zur Prostituierten, die meiner Meinung nach darauf hindeuten, dass sie nicht HIV-positiv war:

      1. Sie arbeitet in einem normalen, angemeldeten Bordell, nicht auf dem Straßenstrich.
      2. Sie hat von sich aus ein Kondom benutzt und auch nicht angeboten, keines zu benutzen. Ich habe zwar auch nicht gefragt, aber laut meiner Recherche über dieses Bordell wird dort anscheinend prinzipiell kein Service ohne Kondom angeboten.
      3. Sie war etwas dick, vor allem am Bauch. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Information wichtig ist, aber ich habe mal gehört, dass man bei HIV abmagern würde.

       

      Auch wenn mir klar ist, dass die Chance, dass sie HIV-positiv war, und dass das Übertragungsrisiko von HIV bei einmaligem vaginalen Verkehr ohnehin extrem gering sind und auch meine Rahmenbedinungen nicht auf ein großes Risiko hindeuten, mache ich mir dennoch große Sorgen und war bereits gestern im Krankenhaus, da ich im Internet von der PEP gelesen habe. Im Krankenhaus wurde mir allerdings dringlichst von einer PEP abgeraten, da diese mit schweren Nebenwirkungen verbunden und das Risiko dieser Nebenwirkungen höher sei als das Risiko, dass ich mich tatsächlich mit HIV infiziert hätte. Der Arzt hat mir außerdem noch mal erklärt, wieso das Risiko so gering sei, und ich habe mich dann überzeugen lassen, ohne irgendeine Behandlung wieder nach Hause zu gehen.

       

      Den Beitrag hier schreibe ich aus vier Gründen:

      1. Ich habe gestern in der ganzen Aufregung leider vergessen, dem Arzt zu erzählen, wie groß das Loch im Kondom war, oder ihm ein Bild davon zu zeigen. Ich würde nun gerne von Ihnen wissen, ob das Risiko einer HIV-Infektion noch mal sinkt oder vielleicht sogar ausgeschlossen ist, weil das Loch so klein ist und nicht die ganze Eichel freilag.
      2. Ich habe auch vergessen zu erwähnen, dass die Prostituierte etwas dicker war. Wie gesagt, bin ich mir nicht sicher, ob diese Information so wichtig ist, aber dennoch wollte ich fragen, ob sich allein dadurch vielleicht schon ausschließen lässt, dass sie HIV hatte.
      3. Ich würde gerne auf jeden Fall so schnell wie möglich einen HIV-Test machen. Ganz egal, wie oft man mir beteuert, dass ich mir keine Sorgen machen müsste und dass das Risiko verschwindend gering wäre, meine Sorge will einfach nicht ganz verschwinden. Welche Möglichkeiten habe ich dafür? Ich hab gelesen, dass ich einen normalen HIV-Test erst nach frühestens sechs Wochen, einen PCR-Test aber bereits nach zwei Wochen machen kann. Über PCR-Tests habe ich aber auch gelesen, dass diese nicht aussagekräftig sein.
      4. Zu guter Letzt hätte ich bei so einem wichtigen Thema generell gerne noch eine zweite Meinung.

       

      Vielen Dank, dass Sie sich meinen Text durchgelesen haben, und tut mir leid, dass er so lang geworden ist – ich habe so meine Schwierigkeiten, mich kurzzufassen.

       

      Mit freundlichen Grüßen

      Kiju

    • #10750
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Kiju!

      Ein langer Test ist kein Problem; trotzdem eine prägnante Antwort:

      Auch dicke, sogar fettleibige Menschen haben HIV. Eine PEP wird medizinisch in der Regel aber nur dann verschrieben, wenn Sie sicher wissen, dass die Sexualpartnerin HIV-positiv ist. Insofern ist in Ihrem Fall eine PEP nicht sinnvoll.
      Der PCR-Test ist insgesamt ein zuverlässiger State-of-the-art-Test und wird daher auch beim Blutspenden eingesetzt; siehe unsere FAQ: https://www.aidshilfe-salzburg.at/faq/wie-sicher-und-zuverl%C3%A4ssig-ist-pcr-test
      Zu Ihrem Risiko: Wenn Ihre Eichel vor Scheidensekret feucht war, dann bestand ein geringes Risiko für HIV. HIV ist allerdings nicht so infektiös wie andere Virusarten, d.h. selbst wenn die Frau tatsächlich HIV-positiv sein sollte, müssen Sie noch nicht automatisch mit einer HIV-Infektion rechnen. Das statistische Risiko einer Infektion liegt dann bei etwa 1:99.

      Liebe Grüße!
      Dr. Leo Lust

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