Startseite Foren HIV/Aids Immer diese wiederkehrende Angst

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    • #2211
      Schifahrer
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      Ich hatte mich bereits vor knapp 2 Jahren und über meine Situation berichtet. Ich bin Familienvater und machte vor knapp 2 Jahren eine Dummheit mit einer Prostituierten indem ich geschützten Verkehr hatte. Die Dame befriedigte mich danach noch ohne Kondom vom Hand. Das Kondom war nach dem Verkehr völlig intakt sonst hätte ich es wohl sicher gemerkt?

      In den 2-3 Wochen danach hatte ich während einem Tag Halsschmerzen, danach weisse belegte schmerzlose Mandeltaschen (wie zb. Essensrückstände drauf wären). Weiter plagten mit während 2 Wochen diffuse leichte Bauchschmerzen. Aus Sorge machte ich bereits nach 8 Wochen einen AK-Test, der negativ ausfiel. Danach hatte ich ein paar Wochen Ruhe bis ich im Frühling letzten Jahres während einigen Wochen immer einen leichten Schwindel verspürte. Der Arztbesuch brachte dann nichts neues und das Blutbild (ohne HIV-Test) war in Ordnung, einzig mein Blutdruck war etwas zu hoch. Danach hatte ich 6-7 Monate Ruhe und jetzt diesen Frühling beginnt mich die Angst wieder zu packen. Ich bin sogar soweit, dass ich kleinste körperliche Veränderungen auf ihre HIV-Infektionindizien beurteile (neuestens: Lipodystrophie; ich habe etwas weniger Muskelmasse und etwas mehr Fett am falschen Ort (Bauch) erhalten was ich aber eher auf das gute Essen und Trinken die letzten Monate zurückführe).

      Einen erneuten HIV-Test zu machen schaffe ich schlichtweg nicht, da ich zu sehr Angst habe meine Familie zu verlieren. Lieber verbleibe ich noch ein paar Jahre mit der Familie als nach einem eventuell positiven Testergebnis allein und ausgeschlossen meine Liebsten zu verlieren. Mit meiner Frau habe ich im übrigen schon seit einiger Zeit nur geschützten Sex.

      Was soll ich tun? Das Leben geniessen und nicht zuviel daran denken wäre wohl die beste Lösung….aber jedes kleinste gesundheitliche Problem lässt mich sofort wieder HIV denken.

    • #7355
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Schifahrer!

      Es gilt dasselbe, was ich Ihnen bereits vor zwei Jahren geschrieben habe. Wenn Sie mich aber fragen, was Sie tun sollen, dann würde ich Ihnen nahelegen, eine psychotherapeutische Behandlung zu beginnen. Sie schleppen diese Angst schon viel zu lange völlig unnütz mit sich herum und Ihre Angst vor einer Ansteckung mit HIV hat sich sehr verfestigt, ist also keine Realangst mehr sondern eine irreale. Jetzt sollten Sie unbedingt Ihre Angst in Angriff nehmen. Ein erster Ansprechpartner wäre Ihre Krankenkasse, welche Ihnen eine Liste von Therapeuten zusenden kann, die auf die Behandlung von Ängsten spezialisiert sind, oder eine psychologische Beratungsstelle.

      Hinter Ängsten stecken oft ganz andere, unbewusste Dinge (z.B. Schuldgefühle), die man oft nur in einer Psychotherapie abbauen kann. Ihr Problem ist nicht HIV an sich, sondern Ihre Angst davor, die sehr viel in Ihrem Leben zerstören kann. In einer Psychotherapie lernt man, mit dieser Angst besser umzugehen; viele Leute bewältigen ihre Angst dann auch ganz und können wieder freier und unbeschwerter durchs Leben gehen. Das wünsche ich auch Ihnen! Seien Sie also nicht zu stolz, eine Therapie zu beginnen, es geht in diesem Fall um IHRE psychische Gesundheit!!!

      Liebe Grüße!

      Dr. Leo Lust

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