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- Dieses Thema hat 1 Antwort und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 14 Jahren, 3 Monaten von Dr. Leo Lust.
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17. Juni 2010 um 9:23 Uhr #2360Tomtom79Teilnehmer
Hallo Dr. Lust,
ich habe bezüglich der Behandlung von HIV eine Frage…
In der unserer Tageszeitung stand erst vor kurzem ein Bericht, dass man zwischenzeitlich fast das normale Lebensalter erreichen kann, wenn man die HIV-Infektion frühzeitig erkennt und behandelt.
Gilt das auch für Babys und Kleinkinder? Oder haben diese trotz Behandlung nur wenig Chancen ein normales Lebensalter zu erreichen?
Bei uns im Wohnviertel – obwohl wir wirklich eher ländlich wohnen und es absolut kein Drogenviertel ist – werden ab und an immer wieder Spritzen am Spielplatz oder auf der Spielwiese gefunden.
Ich weiß dass dies nichts Neues ist und ich habe mir auch all Ihre Beiträge dazu sorgfältig durchgelesen und weiß dass die Chance relativ klein ist wenn man sich an gebrauchten Nadeln sticht. Trotzalledem hab ich immer wieder Angst dass wenn unser Kleiner an der Hand ne kleine Kruste wie von einem Nadelstich hat, dass "es" passiert ist. Er weint äußerst selten, deshalb wüsste ich nicht mal ob er sich bei nem Stich überhaupt bemerkbar macht.
Wenn ich jetzt wüsste, dass die Medikamente auch bei Babys (unsrer ist nun 9 Monate) auch so gut wirken wie bei Erwachsenen, könnte ich das Ganze etwas gelassener sehen…
Um eine kurz Info wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Liebe Grüße
Tom
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18. Juni 2010 um 11:49 Uhr #7514Dr. Leo LustModerator
Hallo Tomtom79!
Mir sind zwar keine Statistiken und Untersuchungen bekannt, welche sich spezifisch mit der Lebenserwartung von Kindern, die HIV haben, beschäftigen, aber man kann davon ausgehen, dass HIV-positive Kinder bei uns in Europa, wo es ein gutes Gesundheitssystem mit einer kindgerechten Behandlung gibt, eine durchschnittliche Lebenserwartung erreichen (vielleicht ein paar Jahre weniger, weil die Medikamente Nieren und Leber schädigen und andere Nebenwirkungen haben). Insgesamt fehlen bezüglich der Lebenserwartung mit der Therapie natürlich noch Langzeitstudien, aber da die HIV-Therapie so gute Erfolge zeigt und die Medikamente ständig verbessert werden, sodass auch die Nebenwirkungen geringer werden, ist HIV zu einer Krankheit geworden, an der man heute in der westlichen Welt nicht mehr sterben muss. Die Probleme, denen heute HIV-Positive ausgesetzt sind, liegen viel mehr im gesellschaftlichen und sozialen Bereich als im gesundheitlichen.
Liebe Grüße!
Dr. Leo Lust
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