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- Dieses Thema hat 1 Antwort und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 12 Jahren, 3 Monaten von Dr. Leo Lust.
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26. September 2012 um 11:52 Uhr #3762ChristinaTeilnehmer
Hallo,
ich arbeite als Altenpflegerin in einem Altenheim, bin gegen Hepatitis B geimpft, letzte Auffrischung war im März diesen Jahres (nach 10 Jahren).
Nun meine Frage: Leider habe ich mich letzte Woche, als ich bei einer Bewohnerin den Blutzucker messen wollte und vor lauter Stress, an einer gebrauchten Blutzucker-Nadel gestochen, als ich eine neue Nadel in die Stechhilfe machen wollte und dort eben die alte noch drin war, womit ich nicht gerechnet habe.Nun weiß ich also auch nicht, von welchem Bewohner genau, diese Nadel sein könnte. Es ist allerdings so, dass bei uns keine Hepatitis oder Aids-Infektionen bei Bewohnern bekannt sind, allerdings auch keine Tests gemacht wurden. Die gebrauchte Nadel stammt höchstwahrscheinlich vom Abend zuvor. Ich habe mich damit leicht in den Finger gestochen, es hat etwas geblutet, ich habe versucht das Blut herauszudrücken und die Stelle anschließend mit Virugard desinfiziert. Wie hoch ist nun das Risikio, an Hepatitis B/C oder Aids erkrankt zu sein? Was raten Sie mir? Ich hoffe ich konnte den Vorfall möglichst anschaulich beschreiben. Vielen Dank für die Antwort.
MfG
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26. September 2012 um 13:22 Uhr #8928Dr. Leo LustModerator
Hallo Christina!
Bezüglich HIV ist das Risiko nicht hoch: Drei von 1000 Nadelstichverletzten, die sich mit einer Nadel gestochen haben, auf der sich HIV-infektiöses Blut befindet, stecken sich mit HIV an. D.h. selbst wenn man sich mit einer Nadel sticht, auf der nachweislich infektiöses Blut klebt, ist das Risiko einer Ansteckung minimal.
Bezüglich Hepatitis C ist das Risiko aber etwas höher: Von 1000 Nadelstichverletzten, die sich mit einer Hepatitis C infizierten Nadel gestochen haben, stecken sich 30 Menschen mit Hepatitis C an. Hepatitis C ist infektiöser als HIV, weshalb es hier mehr Ansteckungen über Nadelstichverletzungen gibt.
Mit Hepatitis B infizieren sich 300 von 1000 Menschen. Hier ist das Risiko also am höchsten.
Wenn Sie nun sehr beunruhigt sind und Sie deswegen Sorgen haben, kann ein HIV-Test durchaus Sinn machen. Dann verschafft nämlich ein Test Sicherheit und Beruhigung (und das Zittern während des Wartens auf das Ergebnis ist für die Psyche viel gesünder als Monate lange Sorgen und Ängste).
Liebe Grüße!
Dr. Leo Lust
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