#7675
Dr. Leo Lust
Moderator

Hallo Teki08!

Nein, hier bestand kein Risiko bezüglich HIV, denn im Scheidensekret befinden sich relativ wenige HI-Viren, weshalb Mengen, die indirekt von der Scheide auf die Hände auf die Eichel gelangen können, für eine Ansteckung nicht ausreichen. Die Eichel müsste vor Sekret schon regelrecht nass werden, damit ein Risiko bestünde, was aber bei einer indirekten Übertragung nicht möglich ist, sondern nur während ungeschützten Genitalverkehrs.

Eine Ansteckung über Wunden mit HIV ist praktisch nur dann möglich, wenn man (z.B. beim Erste-Hilfe-Leisten oder beim Schließen einer Blutsbrüderschaft) zwei stark blutende Wunden (Cuts, Fleischwunden, tiefe Schnitte) fest aufeinanderpresst. Nur dann kann nämlich die für eine HIV-Infektion nötige Menge an Blut ausgetauscht werden. In Ihrem Fall waren es aber nur alltägliche Wunden und Verletzungen, d. h. diese Wunden waren viel zu klein und hierüber hätte nicht die für eine HIV-Infektion nötige Menge an fremdem Blut in Ihren Körper eindringen und in die Blutbahn geraten können. HIV ist nicht so infektiös wie andere Virusarten, weshalb eine Infektion über Rasierwunden und Schnittwunden, die von selbst wieder verheilen unmöglich ist.

Auch über Mikroverletzungen auf dem Penisschaft ist eine HIV-Infektion nicht möglich. Zudem hätten diese geringen Mengen an Scheidensekret für eine Ansteckung nicht ausgereicht.

Auch beim Küssen ist HIV niemals übertragbar, weil Speichel nicht zu den infektiösen Körperflüssigkeiten zählt (und selbst wenn die Partnerin in ihrer Mundhöhle geblutet hätte, wäre dieses Blut durch den Speichel viel zu sehr verdünnt worden, um noch infektiös zu sein).

Ihre Symptome haben mit HIV gar nichts zu tun und wären für HIV völlig untypisch. Zudem hatten Sie in all diesen Situationen kein Risiko.

Liebe Grüße!

Dr. Leo Lust

Scroll to Top