#7534
Dr. Leo Lust
Moderator

Hallo enohp!

Beim aktiven Oralverkehr mit einer Frau besteht nur dann ein Risiko, wenn man deutlich schmeckbare Mengen an Regelblut in den Mund bekommt (im Scheidensekret hingegen ist die Virenkonzentration von HIV geringer als im Blut, weshalb es beim OV nicht zu einer Ansteckung führen kann, weil es durch Speichel zusehr verdünnt wird). Da Sie sich aber nicht mehr genau erinnern können, wird Ihnen dieses Wissen nun nicht viel nützen.

Allerdings würde ich schon allein aus psychologischen Gesichtspunkten einen weiteren HIV-Test empfehlen, weil Sie schon so lange völlig unnötig an der Angst vor einer Ansteckung leiden. Selbst wenn beim OV Blut im Spiel ist, ist das Risiko einer Infektion (aufgrund der relativ derben Mundschleimhaut) so gering, dass Sie davon ausgehen können, HIV-negativ zu sein. Ein Test würde Ihnen das bestätigen und Sie könnten die Sache damit abschließen.

Ihr Symptomverlauf hat gar nichts mit HIV zu tun. Die HIV-typischen Symptome treten 1-6 Wochen nach der Infektion auf, ähneln denen einer Grippe und bleiben höchstens ein bis zwei Wochen. Da ich aber merke, wie schlecht es Ihnen geht, kann ich sagen, dass Ihre Symptome aufgrund des seelischen Kummers hervorgerufen werden. Zudem glaube ich, dass Sie Schuldgefühle gegenüber Ihrer Freundin haben, was die Angst vor einer Ansteckung mit HIV noch immens verstärkt. Die Schuldgefühle werden sich zwar im Laufe der Monate von selbst legen, aber dennoch sollten Sie sich durch einen Test Gewissheit verschaffen, um inneren Frieden zu finden.

Sollten Sie nicht gegen Hepatitis B geimpft sein, wäre auch ein Test auf Hepatitis B sinnvoll. Dieser erreicht spätestens 16 Wochen nach einem Risiko seine maximale Testsicherheit.

Liebe Grüße!

Dr. Leo Lust

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