#6839
Dr. Leo Lust
Moderator

Hallo Franzono!

Selbst wenn man mit einer HIV-positiven Frau ungeschützten Geschlechtsverkehr hat, ist das statistische Risiko einer HIV-Infektion insgesamt nur sehr gering, weil HIV zum Glück nicht so ansteckend wie andere Infektionskrankheiten ist. Natürlich spielen auch immer Glück, Pech und Zufall eine Rolle. Dennoch schreckt mich die unsensible Reaktion des Arztes.

Das Internet ist nie eine gute Quelle, weil hier per Stille-Post-Effekt sehr viele Gerüchte, Unwahrheiten und Lügen verbreitet werden. In Foren und auf unseriösen Homepages kann ein jeder alles behaupten, was er will, auch wenn es gar nicht stimmt. Irgendwelche Symptome, die sich nach einem Risikokontakt einstellen, sind zur Diagnose einer HIV-Infektion nicht hilfreich, weil die HIV-typischen Symptome so allgemeiner Natur sind, dass immer auch sehr viele andere Ursachen in Frage kommen, die viel wahrscheinlicher und plausibler sind als eine HIV-Infektion. Fieber, Kopfschmerzen, Nachtschweiß, trockener Husten etc. sagen daher über den HIV-Status nichts aus. Ein Rückschluss von diesen gesundheitlichen Beschwerden auf HIV wäre völlig vage und deshalb ein falscher Umkehrschluss.

Die meisten Menschen bilden bereits sechs Wochen nach Infektion Antikörper gegen HIV aus, weshalb das Testergebnis des Antikörpertests, den Du am 5.12. machen wirst, dann sehr sicher und zuverlässig sein wird. Die maximale Testsicherheit erreicht ein HIV-Test allerdings immer erst 12 Wochen nach einem Risiko. Siehe hierzu unsere FAQ: https://www.aidshilfe-salzburg.at/faq/wie-zuverl%C3%A4ssig-ist-hiv-test-nach-4-6-8-12-wochen

Liebe Grüße!

Dr. Leo Lust

 

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