Welt AIDS Tag 2018: „KNOW YOUR STATUS!“ – Teil 1

 

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Der Welt AIDS Tag 2018 steht heuer unter dem Motto: „Know Your Status“, d.h. man solle seinen HIV-Status kennen. UNAIDS schätzt, dass weltweit 9.4 Millionen Menschen noch nicht wissen, dass sie sich mit HIV infiziert haben.

Wir möchten anlässlich des Welt AIDS Tages schildern, wie es sich heute mit HIV leben lässt.

HIV hat in den letzten Jahren, medizinisch betrachtet, seinen Schrecken verloren und gilt als eine gut behandelbare Erkrankung, mit welcher es sich genauso gut leben lässt, wie mit Diabetes oder anderen chronischen Erkrankungen. Die Hochaktive-Antiretrovirale Kombinationstherapie (HAART) wirkt heute so gut, dass die von HIV-Betroffenen eine durchschnittliche Lebenserwartung haben und nach wenigen Monaten der regelmäßigen Einnahme nicht mehr ansteckend sind. Wer aufgrund der Einnahme der HAART nicht mehr infektiös ist, kann etwa ungeschützten Sex mit anderen Menschen haben, ohne dass ein Übertragungsrisiko besteht.

Auch die PrEP ist ein Meilenstein in der HIV-Prävention. PrEP steht für „Prä-Expositionsprophylaxe“ (zu Deutsch etwa „Vorsorge vor einem Risiko-Kontakt“). HIV-negative Menschen können diese HIV-Medikamente einnehmen, um sich vor einer Infektion mit HIV zu schützen. Es konnte nachgewiesen werden, dass die PrEP mit dem HIV Medikament Truvada® (Wirkstoffe: Emtricitabin und Tenofovirdisoproxil) vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben und hohe Risiken eingehen, zuverlässig wirkt. Bei guter Therapietreue ist die PrEP genauso sicher wie ein Kondom. Sie schützt vor HIV, aber nicht vor anderen Geschlechtskrankheiten. In Österreich kann man/frau die PrEP um etwa 60 € für eine Monatspackung auf Privatrezept erwerben.

Sozial betrachtet ist HIV hingegen ein immenses Stigma – zu schlimm sind die Bilder von AIDS, die viele Menschen noch immer in ihren Köpfen haben. Auch wenn viele auf rationaler Ebene wissen, dass es sich nicht mehr um eine tödliche Krankheit handelt, sind diverse negative Assoziationen  vorhanden. Selbst eine Mitarbeiterin der Aidshilfe musste sich vor kurzem, nachdem sie erwähnt hatte, wo sie arbeitet, anhören: „ fass mich bloß nicht an, du bist sicher auch schon kontaminiert“.  Hinter einer solchen Aussage, die, unter Umständen, noch als scherzhafte Bemerkung verstanden werden könnte, muss doch deutlich die Angst und der Ekel erkannt werden, die sich dahinter verstecken: HIV wird oft als „schmutzige“ Krankheit angesehen. Ein Virus das durch „unreine“ Sexualpraktiken übertragen wird und nur „minderwertige“ Personen betrifft, aber bitte nicht mich.

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