U=U: Langzeitstudie untermauert Wirksamkeit der HIV-Therapie

 


Durch eine wirksame Therapie wird die Virenproduktion dermaßen unterdrückt, dass ein Nachweis im Blut mit gängigen Methoden nicht mehr möglich ist. In Folge ist dann auch eine Übertragung von HIV ausgeschlossen.

Ist die Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze und damit im Blut nicht festzustellen, ist ein HIV-Positiver für nicht HIV-infizierte Menschen auch nicht mehr ansteckend. Zu dieser Erkenntnis kam die sogenannte Partner-Studie vor rund fünf Jahren. In der Untersuchung wurden Paare mit unterschiedlichem HIV-Status insgesamt vier Jahre lang beobachtet und regelmäßig befragt. Sie hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr, doch die Ansteckung war gleich null. In einer Folgeuntersuchung, der Partner-2-Studie, nahmen ausschließlich homosexuelle Männer in fixen Beziehungen teil. Bei den 972 Paaren, bei denen jeweils ein Partner HIV-positiv war, kam es bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu keiner einzigen Ansteckung.

Im Verlauf der acht Jahre dauernden Partner-2-Studienzeit steckten sich 15 ursprünglich HIV-negative Männer mit dem Virus an. Die WissenschafterInnen fanden jedoch mittels genetischen Screenings des Virusmaterials heraus, dass die Ansteckung nicht von dem in der Studie registrierten Partner ausging, sondern von einem anderen HIV-positiven Mann. Die ForscherInnen betonen deshalb dezidiert, dass nicht nur die antiretrovirale Therapie allein, sondern auch regelmäßige HIV-Tests eine wichtige Maßnahme seien, um das Virus langfristig auszurotten.

Zudem warnen die WissenschafterInnen auch weiterhin vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Vor allem bei wechselnden Sexpartnern ist die Gefahr, sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren, extrem hoch. So sind die Infektionszahlen für Gonorrhoe (“ Tripper“), Syphilis und HPV (Humane Papilloma-Viren) in den letzten Jahren vor allem in der westlichen Welt wieder stark gestiegen.

 

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