HIV- und Hepatitis-Testwoche 2017

Von 17. bis 24.11.2017 informieren die AIDS-Hilfen über Übertragungsrisiken und motivieren ÄrztInnen zur verstärkten Durchführung von HIV und Hepatitis-Tests.
Welche Übertragungsrisiken gibt es, wann ist ein Test relevant, wie schlägt man PatientInnen einen HIV-Test vor? All diese Fragen stehen im Vordergrund der „Europäischen HIV- und Hepatitis-Testwoche“. Unter dem Motto „Testen. Behandeln. Vorbeugen.“ werden regionale Testangebote, Behandlungsmöglichkeiten und die Vorteile einer frühen Diagnose erläutert. Ziel der europäischen Initiative ist es, gegen krankheitsbedingte Diskriminierung anzukämpfen und über die beiden Infektionskrankheiten umfassend zu informieren. Sich testen zu lassen oder einen Test anzubieten, soll nicht länger schambehaftet sein, sondern alltägliche Praxis.
In Österreich wird diese Initiative vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, medizinischen Fachgesellschaften, der Hepatitis Hilfe Österreich und den AIDS- Hilfen Österreichs getragen. Die Wiener Gebietskrankenkasse und zahlreiche ÄrztInnen aus ganz Österreich haben sich der Testwoche angeschlossen. Die österreichische Website www.testwoche.net informiert über Übertragungsrisiken, regionale Testangebote,  Behandlungsmöglichkeiten und die Vorteile einer frühen HIV und Hepatitis-Diagnose.„Die möglichst frühzeitige Diagnose einer HIV-Infektion ist wichtig, um rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten und eine weitere Übertragung zu verhindern. Um die Zahl der sogenannten „late presenter“, das sind Personen, bei denen eine HIV-Infektion erst dann diagnostiziert wird, wenn bereits eine deutliche Schwächung des Immunsystems stattgefunden hat, zu reduzieren, sind umfangreiche und niederschwellige Testangebote wichtig“, sagt Dr. Bernhard Benka vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen, Abteilung für übertragbare Erkrankungen. Er betont: „Die Anzahl der „late presenter“ liegt in Österreich immer noch bei etwa 40% der neudiagnostizierten HIV-Infektionen. Dass eine frühe Diagnose in der Regel eine bessere Prognose bedeutet, gilt natürlich ebenso für die Hepatitis.“
HIV und Hepatitis sind Infektionserkrankungen, die bei PatientInnen mit Angst vor Ausgrenzung und Ablehnung einhergehen. Ein Infektionsrisiko wird meist bestimmten Personengruppen zugeschrieben, die bereits auf Grund ihrer sexuellen Orientierung, Ethnie oder aus anderen Gründen diskriminiert werden. Menschen, die sich keiner dieser Gruppen zugehörig fühlen oder fühlen wollen, verdrängen oft das eigene Infektionsrisiko und vermeiden den Test. In Österreich wird die Hälfte aller HIV-Diagnosen spät gestellt, wenn bereits eine deutliche Schwächung des Immunsystems stattgefunden hat. Dies bringt einen verzögerten Zugang zur Therapie mit sich, mindert den individuellen Therapieerfolg und führt zu weiteren – vermeidbaren – Infektionen sowie höheren Behandlungskosten.

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