Startseite › Foren › Sexuell übertragbare Krankheiten › STI oder nur verrückt im Kopf?
- Dieses Thema hat 3 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 2 Monaten, 2 Wochen von Dr. Leo Lust.
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5. Februar 2025 um 21:50 Uhr #16719KopfkrankTeilnehmer
Hallo Dr. Theo Lust!
Ich werde noch wahnsinnig vor Sorge (und den Konsequenzen), mich mit einer STI angesteckt zu haben, und würde mich über eine weitere Meinung sehr freuen.
Dummerweise war ich Mitte Dezember bei einer Wellnessmassage, wo die Dame mich auch oral (und ohne Kondom) befriedigt hat. Damals machte ich mir null Gedanken, ich hatte keinerlei neue oder unbekannte Symptome. Ein leichtes Brennen nach (nicht während) des Urinierens hatte ich auch schon früher gelegentlich, da ich in meiner Kindheit öfters an der Harnröhre operiert wurde.
Anfang Januar, ca. 3. Wochen später, hat mich meine Frau oral befriedigt. Am nächsten Tag klagte sie über Halsschmerzen, fing danach etwas zu Husten an, weil es im Hals kratze. Da bekam ich plötzlich Panik und machte mir Sorgen (und große Vorwürfe). Ich bestellte und machte daraufhin einen Heimtest auf STI, Versand und Ergebnis ließen aber lange auf sich warten.
Parallel bekam ich ein sehr warmes Gefühl „im Schritt“ auf der rechten Seite, da wo Beckenboden, Hoden und Oberschenkel „zusammentreffen“. Fühlt sich an wie eine Entzündung. Genau lokalisieren lässt es sich nicht, der Hoden war völlig schmerzfrei und nicht geschwollen (wobei ich keinen Nebenhoden mehr habe). Daraufhin bin ich dann (das war mein Vorwand) zum Urologen, habe ihm meine Dummheit beschrieben, es wurde eine Urinprobe genommen (ca. 1h nach dem letzten Urinieren).
Ein paar Tage später bekam ich dann das Ergebnis des Heimtests (Lues, HIV, Gonorrhoeae, Mycoplasma genitalium, Chlamydien, Trichomonas vaginalis) so wie vom Urologen (CRP, WBC, Chlamydien, Gonorrhoeae, Mycoplasma genitalium, Lues, HIV) – es war alles negativ. Eigentlich super, oder?
Das Wärmegefühl bestand (und belastete mich) aber weiterhin, worauf er noch einen Abstrich empfahl. Angeblich sollten Kulturen angelegt werden, die Ergebnisse eine Woche dauern. Auf dem Befund konnte ich später aber sehen, dass der Befund (PCR/Urin) schon einen Tag nach Laboreingang fertig waren? Auch hier waren Chlamydien, Gonorrhoeae, Mycoplasma genitalium negativ getestet.
Offenbar wurde hier nur gezielt auf diese Erreger getestet, und nicht nach irgend welchen Erregern gesucht.
Negativ, eigentlich super, oder?Was mir dennoch – bis heute – schlaflose Nächte und Kopfzerbrechen bereitet: Meine Frau hatte ca. 1,5 Wochen nach dem Oralverkehr hohes Fieber und Kopfschmerzen bekommen, noch stärkeren Husten wegen Kratzen/Schleim im Hals. Der Hausarzt meinte natürlich „Grippe“.
Ich habe gelesen, dass manche STI-Infektionen im Rachen auch Grippe-ähnliche Symptome auslösen können?!?!Meiner Frau geht es wieder gut, allerdings immer noch etwas Husten wegen Kratzen/Schleim im Hals, 3 Wochen nach Ihrer „Grippe“.
Der Urologe hat keine Erklärung für mein „Wärmegefühl“, dass bis heute, seit 4 Wochen anhält. Er hat mich an einen Neurologen verwiesen. Nerven, Einbildung, psychologisch bedingt?Ist es mein schlechtes Gewissen und die Sorge, tatsächlich meine Frau (beim ersten Kontakt) angesteckt zu haben, die mir keine Ruhe lassen? Trotz meiner mehrfach negativen Testergebnisse? Waren die Tests falsch, wurde auf die falschen STI getestet?
Oder ist meine Panik unbegründet?Ich habe schon nächtelang darüber nachgedacht meiner Frau zu beichten, und ihr zu sagen, dass sie sich (ihren Hals) auch auf STIs untersuchen lassen soll. Andererseits habe ich riesige Angst vor ihrer Reaktion. Warum meine Ehe/Familie riskieren, und auch sie damit belasten, wenn ich selber keine Bestätigung/positive Tests auf eine STI habe???
Vielen Dank für Ihre Einschätzung zu meiner (wie ich finde) besch… Situation.
Wenn man Fehler doch nur rückgängig machen könnte. -
7. Februar 2025 um 10:00 Uhr #16720Dr. Leo LustModerator
Hallo Kopfkrank,
Ihren Schilderungen zufolge ist es ganz klar, dass Sie gerade durch eine schwierige Phase Ihres Lebens gehen. Einerseits plagt Sie das schlechte Gewissen Ihrer Frau gegenüber und andererseits nehmen Sie körperliche Symptome wahr, für die der Arzt (noch) keine Erklärung hat.
Was wir Ihnen aus unserer Sicht mitgeben können, ist folgendes: die Symptome, die Ihre Frau am Tag nach dem Oralsex gespürt hat, können nicht von einer STI stammen. Die ersten Symptome, die auch der Grippe ähnlich sein können wie Sie gut recherchiert haben, treten nach ca. einer Woche auf. Vermutlich war Ihre Frau zum Zeitpunkt des Oralsex bereits verkühlt und hat sich auch Wochen danach nicht ausgiebig davon erholt.
Sie wurden mehrfach negativ getestet – auch unter Berücksichtigung der diagnostischen Fenster. Ein negativer Test gibt Anlass zur Beruhigung.
Alles andere müssen Sie für sich selbst klären. Nehmen Sie sich die nötige Zeit und denken Sie über alles noch einmal in Ruhe nach.
Wir wünschen Ihnen alles Gute,
Dr. Leo Lust -
8. Februar 2025 um 13:14 Uhr #16721KopfkrankTeilnehmer
Vielen Dank für die freundlichen Worte.
Mittlerweile habe ich einen „Pickel“ in der Falte zwischen Hodensack und Oberschenkel gefunden, ganz in der Nähe der warmen Region. Hoffentlich kein Genitalherpes.
Wobei das eine „gute“ Erklärung, besonders für die Symptome meiner Frau, sein könnte. Offenbar kann Herpes bei Erstinfektion sehr schnell Halsbeschwerden und später Fieber bzw. grippeähnliche Symptome auslösen. Und auf Herpes hat mich der Urologe nicht untersucht oder getestet 🙁 -
14. Februar 2025 um 12:11 Uhr #16735Dr. Leo LustModerator
Hallo,
Falls Sie immer noch oder wieder eine Hautveränderung sehen, können Sie damit zu einem Facharzt, in dem Fall am besten Dermatolog*in gehen, damit Sie Klarheit bekommen. Rumrätseln ob etwas eine STI ist oder nicht, bringt Sie nämlich nicht weiter.
Liebe Grüße,
Das Leo Lust Team
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