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Dr. Leo Lust
Moderator

Hallo frankfurter,

bis dato wurde noch nie ein Fall einer solchen HIV-Übertragung berichtet. Der "Beißer" müßte schon sehr stark IM Mund geblutet haben während des Bisses, damit überhaupt ein Risiko vorhanden sein kann. Und selbst DANN wäre dieses eher gering, denn das Bluten der Bißwunde schwemmt Keime ja eben aus. Allerdings sollte eure Abteilung mal eine fachgerechte Einschulung im Umgang mit solchen Situationen bekommen – nur ganz kurz: eigene Wunde ausdrücken um die Blutung (= Ausschwemmung von Krankheitserregern) anzuregen (außer natürlich bei einer großen gefährlichen Verletzung wie Arterienverletzung oder Schußverletzung in stark durchblutete Organe), dann kurz unter kaltes Fließwasser, danach desinfizieren und normal versorgen (Verband, Pflaster etc.). Zwar hat auch durch das Aussaugen mit dem Mund kein Risiko bestanden, da unsere Mundschleimhaut recht gut "gerüstet" ist – und eine größere Menge Fremdblut hat dein Kollege dabei wohl auch kaum geschluckt, dennoch sollte man dies nicht tun laut den allgemeinen Empfehlungen von offiziellen Seiten. Aber Sorgen wegen HIV braucht sich dein Kollege bzw. du in dem Fall jetzt nicht machen. Sollte ihm die Situation trotzdem keine Ruhe lassen, kann er sich in 6 – 12 Wochen ja mal testen lassen (nach 6 Wochen 90 Prozent zuverlässig, nach 12 100 Prozent).

Mit freundlichen Grüßen, Dr. Leo Lust

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