Startseite › Foren › HIV/Aids › HIV-Risiko bei Oralverkehr mit Wunde
- Dieses Thema hat 4 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Monaten, 2 Wochen von Dr. Leo Lust.
-
AutorBeiträge
-
-
16. September 2024 um 13:16 Uhr #16294testtester123Teilnehmer
Hallo,
mir ist leider etwas sehr dummes passiert. Ich war hier sehr unvorsichtig.
Letztes Wochenende hatte ich etwas mit 2 Prostituierten Damen. (Eine Dame stammt aus Kolumbien, die andere aus dem asiatischen Raum)
Dabei hatte ich mit beiden ungeschützten Oralverkehr. (Nur oral, kein ungeschützten GV)
Dabei hatte die eine Dame ihre Zähne nicht ganz unter Kontrolle und hat öfters an meinem Penis und meiner Eichel gerieben.
Als ich zuhause war, habe ich festgestellt, dass am Penis selbst auf der Haut (an der Oberseite) und auf der Eichel gerötete Stellen waren, die auch leicht geschmerzt haben über das Wochenende. (Ich würde das als Schürfwunde oder „Reibungswunde“ definieren).
Ob bei den Damen eine Infektion im Mundbereich oder Defekte im Zahnfleisch vorhanden war, kann ich nicht ausschließen.
Ich habe nach dem Akt kein Blut auf meinem Penis erkennen können.
Zudem habe ich mir am Ende vor Ort meinen Penis mit Seife und Wasser abgewaschen.
Als ich dann später zuhause war nochmal mit Desinfektionsmittel nachgeholfen. (Hier hat es auch sehr gebrannt durch die beschriebenen Wunden)Zu meiner Frage:
Nun mache ich mir dolle Sorgen, dass dies ggf. zu einer HIV-Infektion führen kann.
Die Ungewissheit ist unerträglich!
Besteht in meinem geschilderten Fall durch Oralverkehr mit Wunde, über die Zähne entstanden, ein HIV-Risiko?
Auch unter dem Szenario wenn bei einer der Frauen eine Entzündung im Mundbereich vorhanden war?Danke für die Hilfe!
-
16. September 2024 um 13:23 Uhr #16295testtester123Teilnehmer
Eine Ergänzung:
Mit Oralverkehr meinte ich, dass die Frauen mich oral befriedigt haben.
Ich bin also ausschließlich der passive Part. -
17. September 2024 um 10:03 Uhr #16296Dr. Leo LustModerator
Hallo testtester123,
allgemein gilt, dass beim Oralverkehr für die passive Person kein HIV-Risiko besteht – selbst wenn kleine Wunden (Bisswunden und Abschürfungen) auf der Haut vorhanden sind. Kleine geschlossene wenn auch schmerzhafte und gerötete Stellen sind keine Eintrittspforte für HI-Viren, weil die Haut über einen eigenen Schutzmechanismus verfügt. Sie brauchen sich deshalb in Bezug auf HIV keine Sorgen machen. Um die Frage abzurunden, lässt sich noch sagen, dass der aktive Part beim Oralverkehr einem sehr geringen Risiko ausgesetzt ist, wenn er beispielsweise Sperma in den Mund aufnimmt.
Was die anderen STD´s betrifft, besteht beim Oralverkehr allerdings sehr wohl ein Risiko. Dazu zählen Syphilis, Tripper, Chlamydien, Hepatitis B und Herpes. Wenn Sie sich diesbezüglich näher informieren möchten, können Sie sich bei uns auf der Homepage die FAQ´s durchlesen und die Testmöglichkeiten durchsehen.
Mit lieben Grüßen,
Dr. Leo Lust -
17. September 2024 um 11:00 Uhr #16297testtester123Teilnehmer
Hallo Herr Dr. Lust,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Beutetet das ich kann mir zu 100% sicher sein dass kein Risiko einer HIV-Infizierung vorliegt?
Oder anders ausgedrückt: Besteht wirklich eine 0,00% Risiko auf HIV?Da man in div. Foren leicht unterschiedliche Antworten liest.
Man liest u.a. auch, dass für den passiven Part ein sehr geringes Risiko besteht.Auf STD‘s werde ich mich definitiv testen lassen. Die größte Angst geht jedoch ganz klar von einer möglichen HIV-Infektion aus, da diese nicht heilbar ist.
Geschlechtskrankheiten sind meiner Auffassung nach alle mit Antibiotikum heilbar.
Ist das so richtig?Das wird mir eine sehr sehr große Lehre sein. Das wird mir nicht nochmal passieren!
-
19. September 2024 um 11:06 Uhr #16299Dr. Leo LustModerator
Hallo testtester123,
wir arbeiten schon sehr lange an diesem Thema und uns ist kein Fall bekannt. Weltweit sind auch nur wenige Fälle beschrieben worden, in denen es durch Oralsex zu einer HIV-Infektion kam. Eine 0,00%ige sichere Zusage, können wir Ihnen deshalb nicht geben. Was wir Ihnen mitgeben können ist folgendes: Speichel, der beim Oralsex zum Einsatz kommt, zählt nicht zu den infektionsübertragenden Körperflüssigkeiten. Der Speichel „verdünnt“ das HI-Virus und aus diesem Grund besteht auch beim Küssen kein Risiko sich mit HIV anzustecken. Die Damen hätten große, klaffende und blutende (ärztlich zu versorgende) Wunden im Mund haben müssen, damit es für Sie ein Risiko gegeben hätte. Dies ist allerdings höchst illusorisch, weil Sie es gemerkt hätten, wenn dem so gewesen wäre.
Sie brauchen sich, unserer Meinung nach, keine Sorgen machen und benötigen keinen Test. Wenn Sie aber grundsätzlich an einer HIV Testung interessiert sind, dann kommen Sie bei uns vorbei und schauen Sie sich das einmal an. Viele Menschen machen jährlich oder halbjährlich einen STD´s Rund um Check, im Rahmen der Gesundheitsvorsorge sozusagen.
Die anderen STD´s sind mit Antibiotika gut heilbar, wobei es gerade bei den Chlamydien auch einen Bakterienstamm gibt, der eine längere (3 statt 1 Woche) Antibiotikaeinnahme benötigt. Tripper kann auch hartnäckig sein. Sollten Sie positiv auf eine der anderen STD´s reagieren, lassen Sie sich nach der Antibiotikaeinnahme am besten noch einmal testen, um sicher zu gehen, dass auch alles ok ist.
Mit lieben Grüßen,
Dr. Leo Lust
-
-
AutorBeiträge
- Das Thema „HIV-Risiko bei Oralverkehr mit Wunde“ ist für neue Antworten geschlossen.