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    • #13557
      principessa2411
      Teilnehmer

      Guten Tag! Ich (weiblich) wende mich an Sie, da ich sehr beängstigt bin, mich eventuell mit HIV infiziert haben zu können. Ich hatte am 27. August einen intimen Kontakt mit einem mir flüchtig bekannten Menschen. Es kam zu KEINEM Geschlechtsverkehr. Der Mann hat sich selbst manuell befriedigt (und ist dabei auch zum Orgasmus gekommen) und hat mir anschließend an meine Scheide gefasst, um mich zu befriedigen. Meine Angst ist groß, dass dabei Spermareste an seiner Hand in Kontakt mit meinen Schleimhäuten bzw. meiner Harnröhre gekommen sind. Zudem habe ich mich noch bevor es zum Erguss kam, kurz (für etwa 20 Sekunden) auf ihn gesetzt, wobei meine Scheide seinen Penis berührt hat. Ich stehe mit dem Mann nach wie vor in Kontakt und ich habe ihn auch auf meine Ängste angesprochen. Er hat mich daraufhin beruhigt und mir versichert, ich müsse mir absolut keine Sorgen machen. Dennoch vertraue ich diesem Menschen nicht. Seit dem 30. August habe ich starke Halsschmerzen. Einen Tag darauf (am 31. August) kamen Gliederschmerzen hinzu, die bis heute anhalten. Ich bin sehr besorgt und bitte um Ihre Einschätzung des Risikos, eine eventuelle HIV-Infektion betreffend. Vielen Dank!

    • #13564
      Dr. Leo Lust
      Moderator

      Hallo Principessa!

      Wenn Lusttropfen oder Sperma in die Scheide auf die Scheidenschleimhaut gelangt, dann bestand ein Risiko für HIV. HIV ist allerdings nicht so infektiös wie andere Virusarten. Selbst wenn das Sekret oder Sperma tatsächlich infektiös ist, liegt das statistische Risiko einer Infektion bei maximal 1:99.

      Wenn dieser Vorfall Ihnen sehr zu schaffen macht, dann würde ich aus psychologischen Gründen einen HIV-Test empfehlen. Das Zittern wegen des Testergebnisses ist gesünder als monatelange quälende Ungewissheit, und Sie könnten den Vorfall dann besser und leichter abschließen.
      Nicht irgendwelche Symptome sagen etwas aus, sondern nur ein HIV-Test.
      Irgendwelche Symptome, die sich nach einem Risikokontakt einstellen, sind zur Diagnose einer HIV-Infektion nicht hilfreich, da in der akuten Phase, also kurz nach der HIV-Infektion, manchmal gar keine auftreten, oder diese HIV-typischen Symptome so allgemeiner Natur sind, dass immer auch sehr viele andere Ursachen in Frage kommen, die viel wahrscheinlicher und plausibler sind als eine HIV-Infektion. Fieber, Hautausschlag, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Durchfall usw. sagen daher über den HIV-Status nichts aus. Ein Rückschluss von diesen gesundheitlichen Beschwerden auf HIV wäre völlig vage und deshalb ein falscher Umkehrschluss. Wenn also tatsächlich das Risiko einer Übertragung gegeben war, dann ist der HIV-Test die einzig zuverlässige Methode, um festzustellen, ob eine Infektion statt gefunden hat oder nicht.

      Freundliche Grüße!

      Dr. Leo Lust

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