Welt Hepatitis Tag

Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli betonte Angelika Widhalm, Vorsitzende der Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ), dass Lebererkrankungen auch in Österreich stark zunehmen und somit eine bedeutende finanzielle Herausforderung für das Gesundheitssystem darstellen.

Der diesjährige Schwerpunkt des Tages besteht darin, ein größeres Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen und sich auch testen zu lassen.
Testangebot der Aidshilfe Salzburg (HIV, Syphilis, Hepatitis A,B,C, Chlamydien, Tripper): Mo-Do 17-19 Uhr

Was ist Hepatitis?

Hepatitis ist die Bezeichnung für eine Leberentzündung (Hepa = Leber). Eine solche Entzündung kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann sowohl durch eine Überbeanspruchung (übermäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum) als auch durch Krankheitserreger (Hepatitis-Viren) verursacht werden.
Eine Virushepatitis beginnt zunächst mit einem Vorstadium, in dem die Krankheitsanzeichen uncharakteristisch wie bei einem grippalen Infekt sind: Fieber, Kopfschmerzen, Gelenks- und Gliederschmerzen, allgemeines Krankheitsgefühl. Später kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Widerwillen gegen bestimmte (vor allem fette) Speisen und Alkohol kommen. Bei einigen Virushepatitiden ist auch das Auftreten einer Gelbsucht typisch (Gelbfärbung von Augen und Haut). Die Ursache dafür liegt im Zerfall von Leberzellen, die Gallenfarbstoffe freisetzen. Dadurch wird auch der Harn dunkelbraun gefärbt. Da weniger Galle von der Leber in den Darm fließt, wird der Stuhl hingegen hell (oft lehmfarben).
Je nach Art der Hepatitis heilt sie wieder vollständig aus oder kann auch chronisch verlaufen. Eine chronische Hepatitis birgt, wenn sie über Jahrzehnte hinweg bestehen bleibt, die Gefahr der Entwicklung einer Leberzirrhose oder eines Leberkrebses.

Welche Arten der viralen Hepatitis gibt es?

Hepatitis A ist eine der weltweit häufigsten Infektionskrankheiten. Sie wird hauptsächlich fäkal-oral übertragen. D.h. das Hepatitis A-Virus wird mit dem Stuhl ausgeschieden (fäkal) und gelangt durch den Mund (oral) in den Körper. Infektionsträger sind also vor allem durch Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel. Häufig sind z.B. Schalentiere, die aus durch Abwässer verunreinigten Küstengebieten stammen, für eine Infektion verantwortlich. Hepatitis A kommt hauptsächlich in Ländern mit niedrigem Hygienestandard vor und wird bei uns deshalb oft als Reisehepatitis bezeichnet.
Gegen Hepatitis A gibt es eine wirksame Schutzimpfung.

Hepatitis B wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Scheidenflüssigkeit, Sperma oder Speichel übertragen. Ein häufiger Übertragungsweg ist ungeschützter Geschlechtsverkehr, aber auch beim Küssen ist eine Übertragung möglich. Das Virus wird auch von infizierten Müttern bei der Geburt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Neugeborene übertragen. In den meisten Fällen (80 bis 90%) heilt die Hepatitis B wieder aus. Sie kann aber auch chronisch verlaufen.
Gegen Hepatitis B gibt es eine wirksame Schutzimpfung.

Hepatitis C wird durch Blutkontakt übertragen. Die wichtigste Rolle in der Infektionsübertragung spielt der Nadeltausch bei intravenösem Drogenkonsum. Ein Risiko besteht aber auch, wenn beim Tätowieren, Piercen oder Ohrringstechen unsterile Geräte verwendet werden. Die sexuelle Übertragung spielt nur eine untergeordnete Rolle (bei Praktiken bei denen es zu Blutkontakt kommen kann). Die Hepatitis C verläuft in den überwiegenden Fällen (ca. 80%) chronisch. Die Heilungsmöglichkeiten sind beim heutigen Stand der Medizin in den meisten Fällen erfolgreich.
Gegen Hepatitis C gibt es keine Schutzimpfung.

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