Neue HIV-Variante entdeckt

In den Niederlanden wurde eine ansteckendere HIV-Variante entdeckt. Während einer Langzeitstudie stießen die Forscher*innen auf eine bis dahin unbekannte Variante vom HI-Virus. Diese stellt sich als aggressiver und leichter übertragbar heraus.

Dass Viren sich in unterschiedliche Varianten zeigen und laufend mutieren, wissen die meisten, seit Beginn der Covid-Pandemie nur zu gut. Das HI-Virus stellt hier keine Ausnahme dar.

Ein internationales Forscherteam rund um den Epidemiologen Chris Wymant von der University of Oxford gewann bei einer rezenten Studie, die in den Niederlanden durchgeführt wurde, die Erkenntnis, dass gut 100 Personen mit der Virus-Variante infiziert waren. Begonnen hatte die Forschung ursprünglich mit einem Monitoring-Projekt, bei dem beobachtet wurde, dass HIV-Positive unterschiedlich auf HI-Viren reagieren. Während es bei einigen HIV-Betroffenen bereits nach wenigen Jahren zum AIDS-Ausbruch kommt, dauert es bei anderen HIV-Positiven Jahrzehnte, bis sich das Vollbild AIDS zeigt. Anhand von Daten aus klinischen Untersuchungen, versuchten die Forscher*innen Gründe hierfür zu finden. Sie stellten fest, dass die Viruslast bei einigen Betroffenen höher war als bei anderen. Da externe Einflüsse wie Alter oder Lebensstil ausgeschlossen werden konnten, ging das Forscherteam von einer gemeinsamen Virus-Variante aus.

HIV-Positive mit der „VB“-Variante (virulenter HIV-Subtyp B) zeigten eine 3,5 bis 5,5 mal so hohe Viruslast im Vergleich zu den restlichen Betroffenen. Die neu entdeckte Variante greift das Immunsystem schneller an und kann leichter übertragen werden. Von den 109 Probanden waren 17 von der VB-Variante betroffen, davon konnten die Forscher*innen 15 in den Niederlanden verorten. Daraufhin wurden weitere Daten von fast 7000 HIV-Positiven in den Niederlanden untersucht und 92 weitere Fälle der VB-Variante gefunden.

Obwohl die bisher unbekannte Variante ansteckender und somit auch gefährlicher sein kann, schlagen die bewährten HIV-Therapien genauso gut an. Somit ist auch diese Variante gut behandelbar. Eine zeitnahe Diagnose und ein baldiger Behandlungsbeginn ist jedoch bei der VB-Variante umso wichtig, weil sie das Immunsystem schneller und stärker angreift. Während es bei anderen, bisher bekannten Varianten 7-10 Jahre bis zum Ausbruch von AIDS dauert, sind es bei unbehandelten Betroffenen mit der VB-Variante nur 2-3 Jahre. Ansonsten unterscheidet sich die VB-Variante nicht von anderen Varianten. Das Forscherteam geht davon aus, dass die VB-Variante schon in den 80er und 90er Jahren aufgetaucht ist. Vor gut zehn Jahren sollte sich die Ausbreitung aber wieder verringert haben. Eine Erklärung hierfür wären die schnellen Versorgungen und guten Behandlungsmöglichkeiten der Betroffenen in den Niederlanden.

Was wir aus der Studie ziehen können? Je besser und niederschwelliger der Zugang zu Tests ist, desto eher kann eine Infektion mit dem HI-Virus erkannt und behandelt werden und somit weiter Ansteckungen verhindert werden.

Mit dem anonymen Testangebot der Aidshilfe Salzburg wollen wir so viele Menschen wie möglich zum Testen motivieren.

Testangebot:

Jeden Montag und Donnerstag (17-19 Uhr) bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich auf HIV, Hepatitis, Syphilis sowie Chlamydien und Gonorrhö testen zu lassen. Vor dem Test und bei der Befundrückgabe findet je nach Wunsch ein Beratungsgespräch statt. Alle angebotenen Tests können Sie bei uns anonym machen lassen.
Folgende Tests sind kostenlos:
HIV-DUO-Test (Antikörper- und Antigen-Test)
Besonders empfohlen für schwule und bisexuelle Männer und MSM: TPHA-Test (Syphilis-Test = Antikörpertest)

Bei diesen Tests haben Sie einen Selbstkostenpreis zu tragen (nur BARZAHLUNG möglich):    

HAV-AK lgM-Bestimmung (Hepatitis A-Test): 7,-
HBsAG-Bestimmung (Hepatitis B-Test): 7,-
HCV-Antikörper-Test (Hepatitis C-Test): 7,-
In Kombination: 12,- / 18,-
PCR-Test für EUR 70,-
HIV-Schnelltest (Ergebnis nach 20 Minuten) für 30,-
HIV-Syphilis-Schnelltest für 35,-
Abstrichtest (Selbsttest) auf Gonorrhoe (Tripper) und Chlamydien für 35,- Euro

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