Welt-AIDS-Tag 2019: Leben mit HIV

 

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Durch eine wirksame Therapie wird die Virenproduktion dermaßen unterdrückt, dass ein Nachweis im Blut mit gängigen Methoden nicht mehr möglich ist. In Folge ist dann auch eine Übertragung von HIV ausgeschlossen.

Ist die Viruslast unterhalb der Nachweisgrenze und damit im Blut nicht festzustellen, ist ein HIV-positiver Mensch für nicht HIV-infizierte Menschen auch nicht mehr ansteckend. Zu dieser Erkenntnis kam die sogenannte Partner-Studie vor rund fünf Jahren. In der Untersuchung wurden Paare mit unterschiedlichem HIV-Status insgesamt vier Jahre lang beobachtet und regelmäßig befragt. Sie hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr, doch die Ansteckung war gleich null. In einer Folgeuntersuchung, der Partner-2-Studie, nahmen ausschließlich homosexuelle Männer in fixen Beziehungen teil. Bei den 972 Paaren, bei denen jeweils ein Partner HIV-positiv war, kam es bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu keiner einzigen Ansteckung.

WissenschaftlerInnen warnen allerdings auch weiterhin vor ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Vor allem bei wechselnden SexpartnerInnen ist die Gefahr, sich mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten zu infizieren, extrem hoch. So sind die Infektionszahlen für Gonorrhoe („Tripper“), Syphilis und HPV (Humane Papilloma-Viren) in den letzten Jahren vor allem in der westlichen Welt wieder stark gestiegen.

Die Langzeitstudie führt vor Augen, dass PatientInnen mit einer HIV-Infektion zur Durchführung einer Therapie motiviert werden sollten. 2008 löste die Publikation des „Swiss Statements“ eine große Motivationskampagne aus. Die Erkenntnisse, dass die HIV-Therapie die weitere Übertragung einer HIV-Infektion verhindert, war für viele Menschen eine immense Erleichterung und motivierte Betroffene, eine Therapie zu beginnen. Während es vor 2008 durchschnittlich noch über ein Jahr lang dauerte, bis bei PatientInnen mit einer HIV-Diagnose eine Therapie eingeleitet wurde, wurde in den folgenden Jahren diese Zeitspanne immer kürzer. Heute beginnen fast alle Patienten die Therapie unmittelbar nachdem sie von ihrer Diagnose erfahren haben. Damit kann ab dem Stellen der Diagnose die weitere Übertragung von HIV verhindert werden.

 

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