Empfehlungen, um HIV möglichst früh zu diagnostizieren

RRJe früher HIV diagnostiziert wird, desto leichter ist die Behandlung. Hier finden Sie einige Tipps, bei denen an eine Infektion mit HIV gedacht werden sollte.

Wird HIV rechtzeitig erkannt, so hat man heute dank guter Behandlungsmöglichkeiten eine durchschnittliche Lebenserwartung und das HI-Virus kann bei erfolgreicher Therapie nicht mehr auf andere Menschen übertragen werden.

In Österreich wird HIV bei rund 450 Menschen pro Kalenderjahr neu diagnostiziert. Bei zig Menschen bricht jedes Jahr noch immer AIDS aus.  Die meisten Menschen erfahren erst mehrere Jahre nach der Ansteckung von ihrer HIV-Infektion.

„Wenn HIV-Infektionen zu spät diagnostiziert werden, so führt dies zu tiefgreifenden Komplikationen und die Sterblichkeit steigt und auch die Behandlungskosten“, äußert Professor Matthias Stoll von der Medizinischen Hochschule Hannover.

Zudem sind Menschen, die nicht um ihre Infektion wissen, ansteckend für andere.

Folgende drei Fragen zur Sexualität sollten in die genaue Abklärung von Risiken miteinbezogen werden: Die drei P-Fragen

1. Partner, 2. Praktiken und 3. Prävention

Folgende Fragen sind dabei zu beachten: Sind Sie sexuell aktiv? Haben Sie eher Sex mit Männern oder Frauen? Leben Sie in einer festen Beziehung? Hatten Sie im letzten Jahr Sex mit unterschiedlichen Partnerinnen oder Partnern? Welche Art von sexuellen Kontakten hatten Sie? Wie gut kennen Sie sich aus mit dem Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen? Wurden Sie schon einmal bezüglich einer sexuell übertragbaren Infektion untersucht oder behandelt? Wünschen Sie einen HIV-Test, weil Sie glauben, ein Risiko zu haben?

 

Zudem gibt es etliche Symptome und Erkrankungen, die auf eine mögliche Infektion mit HIV hinweisen können und somit immer eine HIV-Testung erfordern. Das sind:

Herpes zoster, Herpes simplex- Infektionen vor allem innerer Organe

Mononukleose-ähnliche Erkrankung

Zytomegalie-Virus-Infektion des Auges

rezidivierende Pneumonien, Pneumocystis-Pneumonie

Tuberkulose und andere Mykobakteriosen

Candidose (Mund, Ösophagus, Trachea, Bronchien, Vagina)

Kryptokokkose

andere sexuell übertragbare Infektionen (Syphilis, Gonorrhö, Hepatitis C)

Enzephalopathie, periphere Neuropathie

Malignome (Zervix- und Analkarzinom, Lymphome, Kaposi-Sarkom).

Aber auch unklarer Gewichtsverlust, chronische Diarrhö unklarer Genese, seborrhoische Dermatitis und eine länger als vier Wochen andauernde Leukozytopenie oder Thrombozytopenie können mit HIV einhergehen und sollten Anlass für eine Testung sein. Dabei sind die genannten Symptome unspezifisch: 80 Prozent der HIV-Infizierten klagen über Fieber, 68 Prozent über anhaltende Müdigkeit, 54 Prozent über Gelenkschmerzen oder Appetitlosigkeit und 51 Prozent über ein Exanthem.

Diagnostische Lücke der HIV-Tests beachten:

Nach der Ansteckung  dauert es im Durchschnitt vier bis sechs Wochen, bis ausreichend Antikörper gebildet worden sind, um die Erkrankung mittels eines HIV-Testes nachweisen zu können. Das Antigen p24 ist indes bereits früher nachweisbar. Heute werden als Standard Kombinationstests der 4. Generation eingesetzt, die sowohl auf p24 als auch auf Antikörper testen. Sechs Wochen nach der Infektion schließt ein negatives Testergebnis des DUO-Tests der vierten Generation eine HIV-Infektion aus.

Wenn das Risiko kürzer zurückliegt, muss bei einem negativen Testergebnis der Test sechs Wochen nach dem letzten Risiko wiederholt werden. Ein positives Testergebnis ist allerdings erst dann sicher, wenn es mit dem Western-Blot-Test bestätigt wurde.

 

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