HIV-BASIC VI: Warum lässt sich HIV nicht heilen?

Das HI-Virus setzt sich gleich zu Beginn der Infektion in mehreren tausend ruhende Immunzellen fest und legt dort sein Erbmaterial ab. Es kommt hier noch zu keiner Vermehrung. Wird nun eine ruhende Immunzelle aktiviert, was etwa durch eine Infektion mit anderen Krankheiten geschehen kann, dann starten die Immunzellen die Produktion von HIV. Die Viruslast steigt an.
Eine Heilung würde bedeuten, dass alle ruhenden infizierten Immunzellen zerstört, oder das genetische Material von HIV darauf entfernt werden. In Einzelfällen kam es aufgrund von Stammzelltherapie und Therapie direkt nach der Infektion bei einem Säugling zu einer Heilung. Diese Einzelfälle lassen sich jedoch nicht in den medizinischen Alltag übertragen.
Die meisten Forscher gehen heute davon aus, dass für die Heilung ein Kombinationsansatz notwendig sein wird (so wie das auch bei der Behandlung von HIV aktuell geschieht). Das macht eine Heilung umständlich und teuer. Zudem gibt es bis heute keinen Biomarker, der anzeigt, dass die Heilung erfolgreich war. Es läuft also darauf hinaus, dass man die HIV-Therapie aussetzen muss, um abzuwarten, was geschieht. Es kann dann Monate bis Jahre dauern, bis es zu einer Reaktivierung und zu einem Wiederanstieg der Virenlast kommt. Auch ist es schwer, StudienteilnehmerInnen zu finden.
Bis heute ist die Heilung eine Vision, da es unklar ist, ob und wann sie Wirklichkeit wird. Es wäre falsch, einen zeitlichen Rahmen dafür zu nennen, da das nicht serös ist und falsche Hoffnungen wecken würde.

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