WHO alarmiert: Gonorrhö nur mehr schwer zu behandeln

Bei der Gonorrhö (umgangssprachlich „Tripper“ genannt) handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die häufig chronisch, mitunter auch völlig symptomlos verläuft. Auch ohne Symptome ist diese sexuell übertragbare Erkrankung hoch infektiös und kann auch indirekt beim Petting über die Hände, über Sexspielzeuge und beim Küssen leicht übertragen werden. Die meisten Übertragungen geschehen beim ungeschützten Genital-, Analverkehr und Oralverkehr, aber auch bei der Geburt kann die Infektion auf das Baby übertragen werden. Bei Frauen führt die Infektion mit Gonorrhö mitunter zu Entzündungen im Beckenraum, zu Eileiterschwangerschaften, zur Unfruchtbarkeit und zu einem höheren Risiko einer Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Die Inkubationszeit der Gonorrhö beträgt ein bis 14 Tage. Die Erkrankung hinterlässt keine Immunität. Das Kondom bietet einen guten Schutz, jedoch kann eine Infektion aufgrund der oben genannten Übertragungswege nicht immer verhindert werden.
Die Weltgesundheitsorganisation ist alarmiert: in 77 Ländern sind die Erreger der Gonorrhö gegen zahlreiche ältere Antibiotika bereits resistent. In einigen einkommensstarken Ländern treten zunehmend Fälle von Infektionen auf, die mit keinem Antibiotikum mehr geheilt werden können.
Die pharmazeutische Forschung und Entwicklung von Antibiotika gegen die Gonorrhö ist schlecht, da diese für pharmazeutische Unternehmen nicht attraktiv ist. Die Behandlungszeit ist nämlich nur kurz und aufgrund der Entwicklung von Resistenzen werden die Medikamente rasch unwirksam. Dies könnten Gründe sein, dass die Ausbreitung der Gonorrhö in Zukunft epidemiologische Ausmaße annehmen und bei vielen Männern und Frauen zu Unfruchtbarkeit führen wird.

Autor: Florian Friedrich

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