Hepatitis C: Neue Kombitherapie in USA zugelassen

Photo: jg_79 / photocase.com

In den USA hat die Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) ein neues Kombinationsmedikament zur Ausheilung einer chronischen Hepatitis-C-Infektion zugelassen. Das neue Medikament mit dem Namen Epclusa, das für alle HCV-Genotypen anwendbar ist, ist allerdings vorerst nur auf dem amerikanischen Markt erhältlich. Klinische Studien belegten, dass bei 94 bis sogar 99 % der PatientInnen bereits nach drei Monaten kein Hepatitis-C-Virus mehr im Blut nachweisbar war. Zudem bietet Epclusa zum ersten Mal die Möglichkeit bei Genotypen 2 und 3 auf Ribavirin zu verzichten. In Europa wird die Freigabe des Medikaments noch dauern, die Europäische Zulassungsbehörde (CHMP) hat zwar die Zulassung empfohlen, Entscheidung wurde aber noch keine getroffen.

Hepatitis C: Facts and NumbersHepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die auf der ganzen Welt verbreitet ist. Schätzungen zufolge leben in Österreich 100 000 bis 150 0000 Betroffene, die unter einer chronischen Hepatitis C leiden. Nach einer Ansteckung bleibt die akute Hepatitis C meist unbemerkt, da deren Symptome, welche zwei Wochen bis sechs Monate nach der Infektion auftreten, denen einer leichten Grippe ähneln. Viele Betroffene wissen deshalb oft über Jahre lang selbst nichts von ihrer Erkrankung. Die Aidshilfe Salzburg bietet jeden Montag und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr Testungen auf Hepatitis C und B an.

Im Gegensatz zur Hepatitis B nimmt Hepatitis C häufig einen chronischen Verlauf, nämlich in 50 bis 80 Prozent aller Fälle, was gefährlich ist, da eine permanente Entzündung der Leber zu einer Leberzirrhose oder gar zu einem Leberkrebs führen kann. Auch bei einer chronisch gewordenen Hepatitis C sind die körperlichen Beschwerden sehr allgemeiner Natur, wie z. B. Müdigkeit und ein Gefühl allgemeiner Schwäche oder Leistungsabfall.

Die Viren von Hepatitis C befinden sich hauptsächlich im Blut. Demnach ist das Risiko dann besonders hoch, wenn infektiöses Blut auf verletzte Haut, auf eine Schleimhaut (z. B. Regelblut beim Genital- oder Oralverkehr, Blut bei Verletzungen des Afters oder der Darmschleimhaut beim Analverkehr) oder direkt in die Blutbahn gerät (z. B. beim Needle-Sharing). Die meisten Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, sind DrogengebraucherInnen, die gebrauchte Nadeln benutzen. Aber auch Tattoo- und Piercingstudios, die ihre Instrumente nicht ordnungsgemäß desinfizieren, gefährden ihre Kunden. In seltenen Fällen kann eine Schwangere während der Schwangerschaft oder der Geburt die Infektion auf das Kind übertragen. Über Bluttransfusionen und Blutprodukte kommt es heute kaum noch zu Infektionen, weil die Testverfahren so zuverlässig und sicher sind, dass in den meisten Fällen ein Spender, welcher Hepatitis-C-Träger ist, rechtzeitig von der Blutspende ausgeschlossen werden kann.

Der beste Schutz vor einer Infektion mit Hepatitis C ist Safer-Sex, also Sex mit Kondom. Eine Impfung gibt es bis heute nicht. DrogengebraucherInnen sollten ihr Spritzbesteck keinesfalls mit anderen teilen. Je früher eine akute Infektion erkannt und behandelt wird, desto eher lässt sich ein chronischer Verlauf verhindern. Betroffenen an, die Heilungsraten liegen aber bei konsequenter Behandlung je nach Genotyp des Virus, Viruslast, Dauer der Erkrankung und Schädigungsgrad der Leber bei 50-80%.

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