USA lockern Blutspendeverbot

Photo: Cattari Pons / photocase.com

Auf dem Höhepunkt der HIV-Epidemie hatte die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der USA (FDA) vor über 30 Jahren wegen des höheren Ansteckungsrisikos ein generelles Blutspendeverbot für homosexuelle Männer ausgesprochen. Inzwischen liege das Infektionsrisiko deutlich niedriger, zudem könnten die Viren schneller und zuverlässiger erkannt werden, sodass dieses Verbot nun aufgehoben worden ist. Allerdings mit dem Haken, dass nur jene Männer, die Sex mit Männern haben, Blut spenden dürfen, wenn sie in letzten zwölf Monaten keine sexuellen Kontakte hatten.

In Österreich gilt für homo- und bisexuelle Männer weiterhin das Blutspendeverbot, obwohl die Sicherheitsstandards beim Spenden von Blut und Plasma sehr hoch sind. Das Risiko einer HIV-Infektion über Blutprodukte liegt bei 1:2,5 Millionen. Kommt es zu einer Ansteckung, so mangelt es nicht an Sorgfalt, sondern an dem so genannten diagnostischen Fenster. Jedes Spenderblut wird auf folgende Parameter getestet: Bestimmung von Blutgruppe, Rhesus- und Kellfaktor sowie etwaige Antikörper; immunologische Tests (HIV-Antigen und Antikörper, Hepatitis B-Antigen, Hepatitis C-Antikörper, Syphilis-Antikörper, Neopterin-Test) sowie molekularbiologische Tests/ Pool-PCR (HIV, Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Parvo B19). Die PCR-Routine-Testung auf HIV sowie Hepatitis B und C wurde mit dem Blutsicherheitsgesetz 1999 eingeführt.

Eine HIV-Infektion kann erst einige Tage nach der Ansteckung durch diese Tests erkannt werden. So kann es zu falsch-negativen Testergebnissen kommen, d.h. die Blutkonserve des Spenders/der Spenderin kann infektiös sein, obwohl HIV (bzw. die Antikörper gegen HIV) im Blut noch gar nicht nachweisbar ist. Dass dies extrem selten passiert, führt uns die Tatsache vor Augen, dass es in Österreich in den letzten 15 Jahren nur zu einer einzigen Infektion – so tragisch diese auch sein mag – mit HIV über Spenderblut gekommen ist.

Bei einer Umfrage, die die Aidshilfe Salzburg durchgeführt hat – die Frage lautete: Sollte schwulen und bisexuellen Männern Blutspenden erlaubt sein? –, sprachen sich immerhin 68 % der TeilnehmerInnen (insgesamt wurden 386 Personen befragt) für die Aufhebung des Blutspendeverbots aus.

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