Süfafrika lässt PrEP zu

Photo: jg_79 / photocase.com

Die südafrikanische Arzneimittelzulassungsbehörde MCC hat das HIV-Medikament Truvada für die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) zugelassen. Damit ist Südafrika, nach den USA, weltweit das zweite Land, in dem die vorbeugende Behandlung Nichtinfizierter eingesetzt werden darf. Anders als in den USA oder den Ländern Europas, wo schwule Männer meist etwa die Hälfte der HIV-Infektionen ausmachen, sind in Südafrika mehr als die Hälfte der HIV-Positiven weiblich.
Im Jahr 2010 hatte die sogenannte „iPrEx“ Studie für Aufsehen gesorgt. Circa 2.500 MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) nahmen über drei Jahre entweder ein Placebo oder eine Kombination aus Tenofovir und Emtricitabin (Truvada ©) als PrEP ein. Abhängig von der konsequenten Einnahme der Medikamente (Adhärenz), konnte eine Verringerung der Neuinfektionen von bis zu 73% beobachtet werden, bei absolut korrekter Einnahme wurde ein Schutz von bis zu 95% berechnet.
Diese Ergebnisse wurden auch schon im heterosexuellen Kontext durchgeführt. An der „PARTNERS PrEP“ Studie nahmen knapp 5.000 heterosexuelle Paare teil, von denen ein Partner/Partnerin HIV-positiv war, aber nicht unter HIV-Therapie stand. Die HIV-negativen PartnerInnen bekamen entweder Placebo, den antiretroviralen Wirkstoff Tenofovir (Viread©) oder Truvada als PrEP. Im Viread-Arm kam es zu 62%, im Truvada-Arm zu 73% weniger Infektionen als im Placebo-Arm.

In der zweiten Studie, der „CDCs TDF2“ erhielten etwa 1.200 HIV-negative Frauen und Männer Placebo oder  Truvada. In der Truvada-Gruppe erfolgten 63% weniger Infektionen als in der Placebo-Gruppe. Im Gegensatz zu diesen beiden Studien wurde kürzlich eine weitere Studie „FEM-PrEP“ abgebrochen, da kein Unterschied in den Studienarmen zu beobachten war und damit keine Aussage zu treffen gewesen wäre. Die ExpertInnen erklären sich diese Situation mit einer erheblich niedrigeren Adhärenz in der FEM-PrEP. Was wiederum die Bedeutsamkeit der konsequenten Medikamenteneinnahme für den Schutzeffekt einer PrEP hervorhebt.

Zusammengefasst kann mit diesen Daten gesagt werden: PrEP funktioniert, wenn sie korrekt eingenommen wird.

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