Knochenmark nun doch keine Option

Erneut hat sich die Chance zerschlagen, HIV mittels Knochenmarktransplantationen zu besiegen. Im Juli 2013 hatten ForscherInnen aus Boston bei der Aidskonferenz in Kuala Lumpur einen überraschenden Erfolg gemeldet. Nach dem berühmten Berliner Patienten, der bislang als einzigartig gegolten hatte, waren wieder zwei hoffnungsvolle Fälle präsentiert worden. Zwei HIV-positiven Krebspatienten konnte nach einer Knochenmarktransplantation keine Viruslast mehr nachgewiesen werden; wochenlang hatten sie aus diesem Grund keine antiretroviralen Medikamente mehr einnehmen müssen. Nun, einige Monate später, ruderten die ForscherInnen zurück und berichteten auf einer Fachkonferenz in den Vereinigten Staaten von Amerika, dass die beiden Patienten nun doch wieder HIV-positiv sind.
ExpertInnen hatten schon im Vorfeld kritisiert, dass solche Sensationsmeldungen lediglich für die Forschung von Wert seien, weil sich aus den Erkenntnissen unter Umständen herauslesen lässt, wie eine derartige Heilung vielleicht vonstatten gehen könnte. Zudem meinen KritikerInnen, dass eine Transplantation nur mit dem Ziel HIV zu vertreiben, ethisch nicht vertretbar sei, da eine therapiebedingte Mortalität nach einer allogenen Transplantation mit bis zu dreißig Prozent viel zu hoch ist.

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