PlusMinus 3-4/13

Themen:
– Russland und die Homophobie
– Prävention für MigrantInnen
– Termine rund um den Welt-AIDS-Tag
– Medikamente und ihre Zulassung
– PAAARC-Projekt
– Zahnärztliche Versorgung HIV-Positiver in Kärnten
– Rezensionen

Leseprobe: Russland und die Homophobie:

In den vergangenen Monaten fanden sich in den Medien zahlreiche Berichterstattungen über das homophobe Vorgehen der russischen Regierung und Bevölkerung gegen die insgesamt marginale LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual und Trans)-Bewegung. Schwule, lesbische, bisexuelle und transidente Demonstranten wurden nicht nur durch die von der volksverhetzenden Regierung angestachelten rechtsradikalen Gegendemonstranten zum Teil schwer körperverletzt, sondern auch von der Exekutive.
Dies wirft im Westen bedeutsame und unangenehme Fragen auf, denn strukturell gesehen, gibt es auch bei uns noch immer viel Homophobie und unreflektierten Heterosexismus.
Der Begriff Homophobie leitet sich vom griechischen ὁμόςhomós: gleich und φόβοςphóbos: Angst ab. In diesem Sinne meint Homophobie die irrationale Angst vor gleichgeschlechtlichen Lebensweisen. Diese Angst ist ein soziales, soziologisches und psychologisches Phänomen und wird nur selten als Angst, viel eher als Ekel, Hass sowie Scham, wahrgenommen. Die soziale Komponente besteht im Übernehmen homophober Normen in der eigenen Familie und im Milieu, die soziologische durch die Verinnerlichung homophober Normen der unterschiedlichen Teilsysteme bzw. Sozialisationsinstanzen, in denen Menschen leben (Familie, Schule, Arbeitsplatz, Peer-Group, Kommune, Staat).

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