Die Bedeutung der Behandlung von HIV

Photo: jg_79 / photocase.com

Vor allem unbehandelte Personen übertragen einer Studie zufolge HI-Viren, die gegen die Antiretroviralen Medikamente resistent sind, weshalb auch nur verstärkte Präventionsmaßnahmen und Früherkennung von Neuinfektionen die Ausbreitung der unempfindlichen Viren stoppen kann.

„Der Befund hat uns erstaunt“, sagte Studienleiter Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich, der die Arbeit unterstützt hat. Bisher sei man davon ausgegangen, dass die resistenten Viren von PatientInnen stammen, die zwar behandelt worden waren, deren Therapie aber wegen der Bildung von Resistenzen fehlschlug.

Die Forscher haben für ihre Studie Blutproben von 1.674 männlichen HIV-Infizierten, die homosexuelle Geschlechtskontakte hatten, untersucht. Bei 140 Patienten wiesen sie resistente Viren nach, wie das Team um Huldrych Günthard und Roger Kouyos im Fachjournal „Clinical Infectious Diseases“ berichtet.

Aus dem Zeitraum, in dem sich die Patienten vermutlich angesteckt hatten, und dem genetischen Verwandtschaftsgrad der Viren rekonstruierten die Forscher die Übertragungsketten. Diese begannen mehrheitlich bei HIV-Infizierten, die zum Zeitpunkt der Verbreitung der resistenten Viren noch nicht unter Behandlung standen.

Bei der Bekämpfung dieser Resistenzen komme es also nicht nur auf eine optimale Behandlung an, sondern auch darauf, dass die von unbehandelten Personen ausgehende Übertragung unterbunden wird, erklärten die Mediziner. Hierbei seien insbesondere die Prävention und die frühe Erkennung von Neuinfektionen entscheidend.

 

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