Weniger Tote, weniger Infizierte, mehr Behandlung

Der Kampf gegen HIV/AIDS zeigt laut einem UN-Bericht deutliche Erfolge. Es haben sich im vergangenen Jahr weltweit zwar immer noch 2,5 Millionen Menschen mit HIV infiziert, aber das sind rund ein Fünftel weniger als noch zehn Jahre zuvor. Innerhalb von nur zwei Jahren konnte die Zahl der infizierten Kinder um ein Viertel gesenkt werden. „Wir sehen einen schnellen Fortschritt“, sagte Michel Sidibé, Direktor von UNAIDS. Die größten Erfolge konnten allerdings bei der Behandlung von Menschen mit HIV/AIDS erzielt werden. Mehr als acht Millionen Betroffene hatten im vergangenen Jahr Zugang zur hochaktiven antiretroviralen Therapie; das ist ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor. Vor zehn Jahren waren es nur lächerliche 400.000 Menschen. Berücksichtig man diese positive Entwicklung rückt das mutige UNAIDS-Ziel, bis 2015 mehr als 15 Millionen Menschen mit HIV-Medikamenten behandeln zu können, in greifbare Nähe. „Es gibt eine reale Chance, Neuinfektionen von Kindern in den kommenden drei Jahren auszumerzen“, meint UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.
Unter anderem durch günstige Generika, also wirkstoffgleiche Kopien von Medikamenten, sind die Kosten für eine HIV-Therapie in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent gesunken. Laut UNAIDS erhalten aber rund die Hälfte der Betroffenen nicht die notwendigen Medikamente.

Nichtsdestotrotz werden Menschen mit HIV/AIDS noch immer diskriminiert und stigmatisiert und zwar überall auf diesem Planeten, ausnahmslos. Nach wie vor problematisch ist vor allem auch, dass mehr als ein Drittel der Neuinfektionen junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren betrifft. Das heißt, jeden Tag des letzten Jahres haben sich 2.400 Jugendliche mit dem AIDS-Erreger infiziert.
Rund 1,7 Millionen Menschen starben 2011 weltweit an den Folgen von AIDS. 2005 waren es noch 500.000 Menschen mehr. Etwa 34 Millionen Menschen leben heute mit dem Virus. In West- und Zentraleuropa sind es 1,5 Millionen Betroffene, etwa 17.000 davon sind Kinder unter 15 Jahren.

 

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