Eine chronische Infektion mit Hepatitis B oder C bleibt meist lange Zeit unentdeckt. In den Anfangsstadien kommt es selten zu Symptomen, lediglich ein erhöhter Leberwert ist ein Anzeichen für die Erkrankung. Trotz dieser schwachen Symptomatik zieht eine chronische Infektion gravierende Folgen nach sich, da die funktionierende Leber eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit darstellt und dem Körper als eine Art „Kläranlage dient“, d.h. die Leber filtert schädliche Stoffe aus dem Organismus. Sie macht Gifte unschädlich oder wandelt sie in Substanzen um, welche mit dem Urin ausgeschieden werden.
Die WHO gibt zu bedenken, dass 25 Prozent aller Erwachsenen, die an einer chronischen Hepatitis leiden, an primärem Leberkrebs oder an einer Zirrhose sterben.
Hepatitis B ist für 60 bis 80 Prozent der primären Leberkarzinome verantwortlich.
Die Hepatitis C verläuft besonders oft chronisch. Ihre Symptome ähneln denen einer Grippeerkrankung und sind eher gering ausgeprägt. Wird die chronische Hepatitis C nicht behandelt, führt sie zu unheilbaren schweren Leberschäden.
Angelika Widhalm, Vorsitzende der Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) äußert sich zur Hepatitis C mit folgenden Worten: "In Österreich sind rund 80.000 Personen von einer Hepatitis-C-Erkrankung betroffen, wobei jedoch nur die Hälfte davon therapiert wird. Der Grund dafür ist oftmals eine falsche oder fehlende Diagnose. Die Betroffenen leiden jedoch nicht nur an körperlichen Folgen wie einer reduzierten Lebensqualität, sie haben zusätzlich mit psychischen Erscheinungen wie Depressionen oder Angstzuständen zu kämpfen, ganz abgesehen von sozialer Ausgrenzung sowie einer folgenden Arbeitslosigkeit. Eine ähnliche Situation betrifft die Hepatitis B. Auch hier ist der größte Feind der Eindämmung der Erkrankung Unwissenheit und fehlende Diagnose. Wobei gerade bei Hepatitis B die Möglichkeit einer Impfung besteht."