HIV blockieren

Maria Vaorin / photocase.com Photo: ohNe22 / photocase.de

Infektionsbiologen vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) haben nachgewiesen, dass Blutplättchen (Thrombozyten) – die kleinsten Bestandteile des Blutes – eine HIV-Infektion vom Typ 1 blockieren können. Bei einer Aktivierung der Thrombozyten werden biologisch aktive Stoffe freigesetzt; einer dieser Stoffe ist das Botenprotein CXCL4, das HIV-1 den Eintritt in die Wirtszelle verwehrt. Somit könnte die Ausbreitung von HIV-1 bei Menschen, die bereits mit HIV infiziert sind, reduziert werden. Wie effektiv dies allerdings die Ausbreitung im Körper verhindert, ist noch nicht erforscht. „Unsere Forschung liefert Hinweise darauf, dass Blutplättchen an der Immunabwehr gegen die HIV-1-Infektion beteiligt sind. Diese Funktion war bisher weitgehend unbekannt“, sagt Stefan Pöhlmann, Leiter der Abteilung Infektionsbiologie am DPZ in Göttingen. „Zukünftige Arbeiten werden zeigen, wie wirksam CXCL4 aus Blutplättchen die HIV-1-Ausbreitung in Patienten hemmen kann. Ein weiteres Ziel ist es, Substanzen mit dem gleichen Wirkmechanismus wie CXCL4 zu suchen und daraus neue Therapien gegen die HIV-1-Infektion zu entwickeln.“

 

 

Scroll to Top