Zahlen und Fakten rund um HIV/AIDS

Dank moderner Medikamente (antivirale Therapien) überleben weltweit immer mehr Menschen trotz der Immunschwächekrankheit HIV/AIDS. Laut dem kürzlich erschienenen aktuellen Bericht des HIV-/AIDS-Programms der Vereinten Nationen (UNAIDS) lebten 2011 rund 34,2 Millionen Menschen mit HIV. Das sind rund fünf Millionen mehr als vor 10 Jahren. "Ein Jahrzehnt antiretrovirale Behandlung hat HIV vom Todesurteil zu einer handhabbaren chronischen Krankheit werden lassen", schreibt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in einem Vorwort des Berichts. "Es gibt eine reale Chance, Neuinfektionen von Kindern in den kommenden drei Jahren auszumerzen." Noch immer aber seien zu viele Menschen nicht in der Situation, von ihren Partnern sicheren Sex einzufordern. Und noch immer würden HIV-Infizierte vielfach stigmatisiert diskriminiert.
Weitere Zahlen und Fakten aus dem jüngsten Bericht:
ERFOLGE: 2011 haben sich weltweit 2,5 Millionen Menschen neu mit HIV infiziert – im Vergleich zu 2001 immerhin ein Rückgang um 20 Prozent. 1,7 Millionen Menschen starben an AIDS – fast ein Viertel (24 Prozent) weniger als noch 2009. Auch die Ansteckung von Kindern geht weltweit zurück. Rund 330.000 Neuinfektionen im Jahr 2011 bedeuten im Vergleich zu 2001 ein Fünftel weniger.
REGIONEN: HIV/AIDS grassiert weiterhin mit großem Abstand am häufigsten in Afrika südlich der Sahara. Hier leben 23,5 Millionen Menschen mit HIV, darunter auch 3,1 Millionen Kinder. Das sind 90 Prozent aller Kinder, die weltweit infiziert sind. In Süd- und Südostasien haben rund 4,2 Millionen Menschen HIV. Weiter angespannt ist die Lage auch in Osteuropa und Zentralasien mit 1,5 Millionen HIV-PatientInnen. In der Russischen Föderation stiegen die erfassten Fälle zwischen 2005 und 2010 von rund 39.000 auf 62.500.

MEDIKAMENTE: 2011 erhielten mehr als acht Millionen HIV-PatientInnen in den so genannten Entwicklungs- und Schwellenländern antiretrovirale Therapien. 2003 waren es nur 400.000. Die sprunghaft positive Entwicklung liegt auch daran, dass die Kosten für eine Jahresversorgung pro PatientIn in den vergangenen zehn Jahren von rund 10.000 auf 100 US-Dollar gesunken sind. Eine funktionierende Therapie bedeutet, dass die Übertragung der Krankheit nahezu ausgeschlossen ist. Den größten Fortschritt bei der Versorgung mit Medikamenten gab es in Afrika südlich der Sahara – der Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 37 auf 56 Prozent. Weltweit bekommt nun rund die Hälfte aller geeigneten PatientInnen antiretrovirale Therapien. Der Zugang hängt aber immer von der Region ab: In Osteuropa und Zentralasien erhalten zum Beispiel weniger als ein Viertel der HIV-PatientInnen Medikamente. Als Folge starben dort 2011 rund 90.000 Menschen an AIDS. 2001 waren es 15.000.
GESCHLECHT: HIV/AIDS ist weltweit die Haupttodesursache für Frauen im gebärfähigen Alter. 63 Prozent aller jungen Erwachsenen, die mit HIV leben, sind Frauen vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Hauptgrund für die Infektion ist Unwissenheit. Nur ein Viertel der jungen Frauen und rund ein Drittel der jungen Männer in diesen Ländern konnten Fragen zur HIV-Prävention und -Übertragung korrekt beantworten.
ALTER: Das größte Risiko für HIV-Infektionen ist die Jugend. Jeden Tag stecken sich weltweit rund 2.400 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren mit HIV an. 2011 waren es insgesamt rund 890.000. 4,9 Millionen junge Leute leben mit der Krankheit, davon 75 Prozent in Afrika südlich der Sahara.
 

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