Behandlungsalternativen bei Resistenzen

leicagirl / photocase.com Photo: öde_inge / photocase.de

Auch wenn HIV-PatientInnen mit mehrfach resistenten Erregervarianten infiziert sind, haben sie dennoch gute Chancen, dass im Handel befindliche Wirkstoffalternativen die Vermehrung des HI-Virus dauerhaft unterbinden können. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher im Rahmen einer Kohortenstudie.
Die hoch aktive antiretrovirale Therapie setzt sich aus drei unterschiedlichen Stoffen zusammen, die wiederum zu verschiedenen Wirkstoffklassen gehören. Für jede Klasse wurden inzwischen mehrere Arzneistoffe mit unterschiedlichen Resistenzmustern entwickelt. Tritt eine Resistenz gegen einen Arzneistoff auf, kann dieser daher durch einen anderen Wirkstoff der gleichen Klasse ersetzt werden.
Die Forscher befassten sich in ihrer Studie mit den Auswirkungen von Resistenzen gegen antiretrovirale Arzneistoffe aus drei verschiedenen Wirkstoffklassen gleichzeitig. Dieses sogenannte Dreiklassenversagen trat zwischen 2000 und 2009 bei 2.476 von 91.764 PatientInnen der untersuchten Kohorte auf. Der Anteil der PatientInnen, die nach einem Dreiklassenversagen ihre Viruslast durch ein neues Behandlungsschema kontrollieren konnten, stieg von 19,5 % im Jahr 2000 auf 57,9 % im Jahr 2009.
Diese Ergebnisse führten die Wissenschaftler unter anderem auf die Einführung neuer antiretroviraler Arzneistoffe zurück. Auch das bessere Verständnis der Resistenzmechanismen und die Nutzung von Resistenztests bei der Auswahl des Therapieschemas haben den Forschern zu Folge die Chancen vergrößert, für jeden HIV-Infizierten eine erfolgversprechende Arzneistoffkombination zu finden.

Scroll to Top