Neue Studie sorgt für Verwirrung

leicagirl / photocase.com Photo: AllzweckJack/photocase.de
Es ist eine verzwickte Situation: Auf der einen Seite verbessert die hormonelle Verhütung die Gesundheit von Frauen in Afrika, da ungewollte Schwangerschaften verhindert werden können. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, geht es nach einer kürzlich veröffentlichten US-Studie, dass offenbar die HIV-Infektionen dadurch steigen. Die Verhütung durch Hormone kann offenbar das Risiko für HIV-negative Menschen verdoppeln, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, so die Studie, die mit knapp 3.780 afrikanischen Paaren durchgeführt wurde. Natürlich könnte das auch auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass Frauen, die hormonell verhüten, weniger oft von Kondomen Gebrauch machen; das gleiche gilt selbstverständlich auch für Männer. Geht es allerdings nach den Wissenschaftler der Studie, so greife diese Erklärung zu kurz.

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Es ist eine verzwickte Situation: Auf der einen Seite verbessert die hormonelle Verhütung die Gesundheit von Frauen in Afrika, da ungewollte Schwangerschaften verhindert werden können. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, geht es nach einer kürzlich veröffentlichten US-Studie, dass offenbar die HIV-Infektionen dadurch steigen. Die Verhütung durch Hormone kann offenbar das Risiko für HIV-negative Menschen verdoppeln, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, so die Studie, die mit knapp 3.780 afrikanischen Paaren durchgeführt wurde. Natürlich könnte das auch auf die Tatsache zurückgeführt werden, dass Frauen, die hormonell verhüten, weniger oft von Kondomen Gebrauch machen; das gleiche gilt selbstverständlich auch für Männer. Geht es allerdings nach den Wissenschaftler der Studie, so greife diese Erklärung zu kurz.
In Afrika ist vor allem die Verhütung durch Hormonspritzen durchaus beliebt: Rund zwölf Millionen Frauen, das sind etwa sechs Prozent der 15- bis 49-Jährigen, aus den südlichen Ländern Afrikas verhüten so. Doch auch diese bequeme Methode scheint der Untersuchung zufolge das Risiko einer HIV-Infektion zu verdoppeln. Versuchspersonen waren Paare aus sieben afrikanischen Ländern, bei denen einer der beiden Partner HIV-positiv war. Die Forscher verglichen zwei Gruppen: einerseits jene Paare, bei denen die Frauen über Hormoninjektion verhüteten, viele von ihnen zusätzlich mit Kondom – und andererseits Paare, die eine Schwangerschaft gar nicht, nur mit Kondomen oder über operative Eingriffe wie eine Durchtrennung des Gebärmutterhalses oder eine Verschließung der Eileiter verhüteten.
Warum die Hormone das Risiko für eine HIV-Infektion erhöhen, könnte den Autoren um Renee Heffron zufolge mehrere Ursachen haben: Die Kontrazeptiva könnten das Vagina-Gewebe verändern, möglicherweise beeinflussen sie Zahl und Aktivität von Botenstoffen und den Austritt der Viren aus dem Gewebe. Die Wissenschaftler schreiben in der Fachzeitschrift: „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass man Frauen über die Gefahr einer HIV-Infektion bei hormoneller Verhütung (…) aufklären muss und ihnen zu zweifachem Schutz mit Kondomen raten sollte.“
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