PlusMinus 3/11

Themen:
– Interdisziplinarität
– Positiv gesehen
– Besser nicht zu nahe
– Steirische Jugendliche wissen gut Bescheid
– Wenn sich die Communities selbst einbringen
– Treatment as Prevention
– Die IAS-Konferenz in Italien
– Wider der Diskriminierung HIV-Positiver
– „Süd B“ wird zu „4 Süd“
– Rezensionen
Leseprobe: Treatment as Prevention
Die im Juli 2011 stattfindende wissenschaftliche IAS-Konferenz wurde fast gänzlich von drei Wörtern dominiert: Treatment as Prevention bzw. der passenden Abkürzung: „TasP“. Unter diesem Schlagwort wird der Einsatz der HIV-Therapie bzw. einzelnen antiretroviralen Medikamenten als Präventionsmaßnahme verstanden. Man muss hier jedoch deutlich unterscheiden, denn es handelt sich genau genomen um zwei unterschiedliche Prinzipien, die gerne unter einem Slogan zusammengefasst werden.
1. TasP bei HIV-positiven Menschen
Wörtlich gesehen, steht TasP für den Einsatz einer kompletten HIV-Therapie für Menschen mit HIV als Präventionsmaßnahme. Das Ziel einer HIV-Therapie ist es, die Virusvermehrung zu unterdrücken, damit das Immunsystem der PatientInnen zu stärken, Langzeitauswirkungen der Infektion zu verhindern und steigende Lebenserwartung und vor allem Lebensqualität zu bieten. Die Therapie ist zum Schutz und Vorteil für den einzelnen HIV-positiven Menschen entwickelt, um ein Leben mit der Infektion zu ermöglichen. TasP betrachtet nun das Hauptziel der Therapie, die Senkung der Viruslast, unabhängig von der therapierten Person, sondern in Zusammenhang mit dessen Umwelt. Studien zeigen, je geringer die Viruslast eines HIV-positiven Menschen, desto geringer ist das Risiko, dass das Virus auf einen anderen Menschen übertragen werden kann…

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