Laut einer Studie der Organisation Ärzte ohne Grenzen gibt es bei der Behandlung von Aids-Patienten weltweit leichte Fortschritte. Viele der Länder, die am stärksten von Aids betroffen sind, verbessern ihre Therapieansätze, um Todes- und Krankheitsfälle zu reduzieren. Die Studie „Getting Ahead of the Wave“ (die komplette Studie kann hier im Anhang als pdf-Datei heruntergeladen werden) von Ärzte ohne Grenzen zeigt eine Momentaufnahme von Aids-Programmen in 16 Ländern. 12 Länder behandeln Infizierte bereits in einem früheren Stadium der Krankheit. 14 Länder haben auf besser verträgliche Medikamente umgestellt. Beide Maßnahmen sind Teil der neuesten Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Viele Länder, darunter Malawi und Simbabwe, wollen bessere Therapien einführen, können dies aber aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht umsetzen. In Folge dessen werden PatientInnen mit minderwertigen Medikamenten behandelt – oder erst dann, wenn ihr Immunsystem bereits sehr bzw. zu geschwächt ist.
Die Studie zeigt auch, dass die von vielen Ländern angestrebte frühere Behandlung von HIV/Aids die Zahl der Neuinfektionen reduziert. Gleichzeitig verhindert aber die mangelnde Unterstützung der Hauptgeberländer oft entscheidende Veränderungen der Behandlungsprotokolle. Die Studie hat jene HIV/Aids-Programme in 16 Ländern untersucht, in denen 52 Prozent der HIV-infizierten Menschen leben.
Ärzte ohne Grenzen behandelt mehr als 170.000 AidspatientInnen in 19 Ländern.
Ärzte ohne Grenzen behandelt mehr als 170.000 AidspatientInnen in 19 Ländern.