Im Londoner St. George’s Hospital startet derzeit eine Verträglichkeitsprüfung für ein neues Gel als mögliche HIV-Prophylaxe. Neu ist dabei, dass die Antikörper aus gentechnisch veränderten Tabakpflanzen und nicht mehr aus Säugetierzellen hergestellt werden. Der österreichische Gentechnik-Pionier Hermann Katinger beschäftigt sich mit seinem Team seit vielen Jahren mit HIV-Antikörpern. Den Wissenschaftlern gelang es nun, die Antikörper in genetisch veränderte Tabakpflanzen in einer Qualität zu produzieren, die auch die Erprobung am Menschen erlaubt. Die Produktion von passenden Proteinen in Pflanzen sollte einfacher und preisgünstiger sein als in Zellkulturen. „Bei dem Antikörper handelt es sich um einen HIV-neutralisierenden Antikörper, der ursprünglich am Department für Biotechnologie der BOKU Wien in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Biotech-Unternehmen Polymun Scientific GmbH entwickelt wurde“, hieß es in einer Aussendung der BOKU Wien.
An sich können gentechnisch veränderte Pflanzen wertvolle Inhaltsstoffe für Medikamente liefern. Jetzt kommen diese pflanzlichen Antikörper erstmals auch in Europa in die klinische Testphase.