Spendenkrise droht

Auf der Welt-AIDS-Konferenz in Wien warnt „Ärzte ohne Grenzen“, eine internationale Hilfsorganisation, welche rund 160.000 von HIV/AIDS-Betroffene im südlichen Afrika mit Medikamenten versorgt und behandelt, vor den Folgen der Reduzierung der finanziellen Hilfen der Geberländer. Diese sind nicht mehr bereit, genügend Geldmittel aufzuwenden, sodass in Zukunft noch mehr Betroffene keinen Zugang zur HAART haben und an den Folgen von AIDS sterben werden.
Zurzeit befinden sich weltweit nur rund fünf Millionen Menschen mit HIV/AIDS in Therapie, während nach wie vor 15 Millionen Betroffene von der Behandlung ausgeschlossen sind. Aus diesem Grund starben im Jahr 2009 allein in Afrika 1,4 Millionen Menschen, während sie mit einer medikamentösen Behandlung ein weitgehend normales Leben hätten führen können. Der Global Fund hat in den vergangenen Jahren die Mittel für afrikanische Staaten bereits um 15 Prozent gekürzt. Zukünftige Einsparungen werden eine neuerliche Rationierung der Therapien und eine immense Verteuerung der Medikamente zur Folge haben.

„Ärzte ohne Grenzen“ schlägt nun einen "Patent-Pool" vor, in den die Pharmakonzerne ihre Patente für die Entwicklungsländer einbringen sollen, damit auf diese Weise die Produktion von kostengünstigen Generika ermöglicht werden kann. Heftig prangerte die Hilfsorganisation zudem Österreich an, welches viel zu wenig Finanzmittel für den internationalen Kampf gegen HIV/AIDS bereitstellt. Somit entzieht sich Österreich im globalen Kampf gegen HIV völlig seiner Verantwortung, obwohl es eines der reichsten Länder der Welt ist.  
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