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Themen:
Bericht über die Diskriminierung von Menschen mit HIV/AIDS
Schwangerschaft und HIV – Geht das denn?
Lebensqualität – nicht nur ein soziales Thema!
Die Forderungen der AIDS-Hilfen Österreichs!

Leseprobe: Lebensqualität – nicht nur ein soziales Thema
Der Umgang einer Gesellschaft mit dem Thema HIV/AIDS kann die Lebenssituation der Betroffenen enorm beeinträchtigen. Wie der Diskriminierungsbericht der AIDS-Hilfen Österreichs aufzeigt, ist ein vorurteilsfreier und loyaler Umgang mit HIV-positiven Menschen nach wie vor nicht selbstverständlich. Ein Umstand, der das Alltagsleben dieser Menschen stark beeinflusst. Doch nicht nur die Lebensumstände und das soziale Umfeld, vor allem der medizinische Aspekt spielt eine erhebliche Rolle im Leben mit HIV/AIDS.

Die medizinisch-wissenschaftliche Geschichte von HIV/AIDS ist aufgrund ihrer Rasanz und Intensität sehr bemerkenswert. Anfang der 80er Jahre wurden die ersten Fälle bekannt und 2 Jahre später wurde das humane Retrovirus HIV (Human Immunodeficiency Virus) isoliert. Was folgte, war eine beispiellose internationale Anstrengung und Investition in medizinische Forschung und Wissenschaft. Bereits 1985 waren HIV-Antikörpertests erhältlich und 1987 kam das erste antiretrovirale Medikament auf den Markt. Dies war der Start einer Entwicklungsreihe einzelner HIV-Medikamente, bis zum Beginn der Kombinationstherapie (HAART – hoch aktive antiretrovirale Therapie) im Jahre 1996 und zum aktuellen Stand der Therapie heute.

Im Gegensatz zu heute, bedeutete in den 80er Jahren ein positives Testergebnis eine ungewisse restliche Lebenszeit. Die Entwicklung immer neuer Wirkstoffe und verbesserter diagnostischer Möglichkeiten veränderte jedoch diese Situation mittlerweile. Durch die stetig optimierten Therapiemöglichkeiten hat sich HIV/AIDS von einer tödlichen in eine chronische Krankheit gewandelt. Es kann ein medizinisch immer besseres Leben für HIV-positive Menschen gewährleistet werden und die Lebenserwartung steigt kontinuierlich.

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