Die komplizierte Hülle des AIDS-Erregers macht es dem Immunsystem extrem schwer, die passenden Antikörper zu bilden. Die Impfstoffforschung arbeitet
seit über 40 Jahren an einer Lösung. Impfstoffforscher aus den USA haben jetzt mit verschiedenen Stoffen gearbeitet, die bei Toll-like-Rezeptoren
(TLR) ansetzen. Das sind spezielle Teile des Immunsystems, die für die Erkennung von Freund und Feind des Körpers zuständig sind. Die Wissenschaftler
um Sudhir Pai Kasturi präsentieren nun im Fachmagazin Science Immunology einen Impfstoffverstärker, der bei Rhesusaffen eine ein Jahr lang anhaltende
Immunantwort auf HIV hervorrief.
HIV-Patienten haben ein deutlich höheres Tuberkulose-Risiko als Nicht HIV-Infizierte. Besonders die Doppelinfektion mit HIV und Tuberkulose fordert
viele Menschenleben. Es ist wichtig, Faktoren zu identifizieren, die HIV-Patienten vor Tuberkulose schützen. Die im Folgenden präsentierten
Studienergebnisse zeigen, dass die Tuberkulose Inzidenz von HIV-Patienten in Großbritannien im Laufe der Zeit abgenommen hat. Die Ergebnisse
bestätigen außerdem die Vermutung, dass eine frühe kombinierte antiretrovirale Therapie einen Tuberkulose-Schutz bietet.
Die Corona-Pandemie hat viele SexarbeiterInnen in eine prekäre Lage gebracht – finanziell wie medizinisch. Über ihre Erfahrungen berichtet Dr.
Johanna Claass, die die Hamburger Beratungsstelle CASAblanca leitet, im ÄrzteTag Podcast. Das älteste Gewerbe der Welt scheint einer der ganz großen
Verlierer der Corona-Krise zu werden, weil Prostituierte nicht arbeiten dürfen und Bordelle weiter geschlossen bleiben. Erst jüngst berichtete die
Deutsche Aids-Hilfe zum Internationalen Hurentag, dass der Zugang zu Soforthilfeprogrammen und Sozialleistungen für viele Prostituierte nach wie vor
erschwert ist.
Wir waren die großen Optimisten. Nie war jemand meinem Herzen näher als diejenigen, die den ersten Frühling spürten, als auch ich es tat, und dem Tod
ins Gesicht sahen und verschont wurden – und die nun durch den langen, stürmischen Sommer ziehen. Dieses Zitat von F. Scott Fitzgerald ist dem neuen
Roman von Rebecca Makkai vorangestellt. In manchen unbegreiflichen, verwirrenden, geradezu hysterischen Zeiten helfen mitunter dicke Bücher, in die
man sich weit weg von allem versenken kann. Erwischt man das richtige, ist man erst mal gerettet und kann sich danach wieder mit neuer Kraft der
komplexen Realität zuwenden.
Sexualkontakte unter Drogeneinfluss nehmen europaweit zu. Unter HIV-positiven MSM kommt es vergleichsweise häufiger zu Sexualkontakten unter
Drogeneinfluss. Behandler sollten das im Auge behalten. Potenzielle Arzneimittel-Interaktionen sollten HIV-Behandler nicht nur zwischen der
antiretroviralen Therapie und der Medikation bei Komorbiditäten bedenken. Darüber hinaus sollten Ärzte auch auf Interaktionen zwischen der ART und
Substanzen achten, die häufig bei Chemsex, also Sexualkontakten unter Drogeneinfluss, zum Einsatz kommen.
Während das Bewusstsein in den USA so stark gestiegen ist, dass sich Sexualpraktiken nach der HIV-Infektion richten, ist in Südafrika der Wunsch,
ohne Kondom Sex zu haben, noch sehr verbreitet. In Indien ist das Thema Verhütung tabuisiert. Kurzberichte aus verschiedenen Weltgegenden.
Elias Moustakas kam im Gefängnis zwar an Heroin und Koks, nicht aber an saubere Spritzen. Also teilte er sich welche mit anderen Insassen. Jetzt ist
er mit Hepatitis C infiziert. Wenn man die Spitze einer Kugelschreibermine lange genug an der Wand entlang schrappt, immer und immer wieder, dann
kann daraus eine Nadel werden. Keine besonders spitze Nadel, aber immerhin eine, die man irgendwie in eine Vene stechen kann. Kombiniert mit dem
Pumpmechanismus eines Nasensprays erhält man eine Spritze. Und mit der kann man sich wiederum Drogen injizieren.
Jahrzehntelang galten HIV bzw. Aids als unbesiegbar. Heilbar ist die Krankheit noch immer nicht - doch gelingt es inzwischen, die Anzahl der HI-Viren
im Blut der Infizierten auf fast null zu senken. Für die rund 70.000 Patienten, die in Deutschland HIV-Medikamente einnehmen, bedeutet das eine
Lebenserwartung, die mit der von gesunden Menschen vergleichbar ist.
Jahresbericht 2018 erschienen. Im Jahr 2018 hat die Deutsche AIDS-Stiftung die Förderung von Projekt- und Gruppenhilfen ausgebaut, wie aus dem heute
veröffentlichten Geschäftsbericht für das vergangene Jahr hervorgeht. Die Stiftung wandte 424.524 Euro für ihre nationale Förderung von Projekten und
Gruppenangeboten auf. Dies macht einen Anteil von 30,5 Prozent der 2018 zur Verfügung gestellten Mittel aus. Für individuelle Hilfen im Inland wurden
427.274 Euro und für internationale Projektförderungen 539.790 Euro bereitgestellt, was prozentualen Anteilen von 30,7 bzw. 38,8 an der
Gesamtfördersumme entspricht.
Es könnte alles ganz einfach sein: Konsequente Verhütung mit Kondomen und regelmäßige Kontrolltests – viel mehr braucht es theoretisch nicht, um die
Ausbreitung von Syphilis und Co in Schach zu halten. Doch in der Praxis gestaltet sich die Situation komplizierter. So hapert es in vielen
Entwicklungs- und Schwellenländern noch immer an fehlender Aufklärung oder dem mangelnden Zugang zu Verhütungsmitteln und Vorsorgeuntersuchungen. Ein
Dossier.
Corinne ist 23 Jahre alt und HIV-positiv. Bei einer Vorsorgeuntersuchung mit 15 Monaten erfährt ihre leibliche Mutter, dass sie ihre Tochter bei der
Geburt mit dem Virus infiziert hat, und zerbricht daran. Mit sechs Jahren kommt Corinne zu einer Pflegefamilie in ein kleines, bayerisches Dorf.
Wenige Jahre später stirbt ihre leibliche Mutter an Aids. Corinnes Pflegeeltern entscheiden, dass ihre Tochter bis zum Abitur niemandem von der
Infektion erzählen soll – zu groß ist die Angst vor Mobbing, Ausgrenzung, sozialer Ächtung. Gleichzeitig ließen die Eltern zu, dass ein ZDF-
Fernsehteam Corinne auf ihrem Weg von der Grundschule bis zum Abitur begleitet.
Weniger als 4 von 10 Amerikanern haben jemals die Empfehlungen der Bundesregierung befolgt, um auf HIV getestet zu werden. Der HIV-Test ist schneller
und einfacher als je zuvor – und wenn Sie den Test durchführen, übernehmen Sie die Kontrolle, sagte Dr. Eugene McCray, Direktor der Abteilung für HIV
und AIDS-Prävention in den US-amerikanischen Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten. Die Agentur ermutigt alle zwischen 13 und 64
Jahren, sich im Rahmen ihrer routinemäßigen Gesundheitsfürsorge mindestens einmal einem HIV-Test zu unterziehen.
Interview mit Ute Krackow und Uli Manthey von Stephan Göhrmann. HIV und Aids sind auch in Arztpraxen keine alltäglichen Erkrankungen. Wie richtiges
Fragen die Immunerkrankung aufdecken kann, erklären die Experten Ute Krackow und Uli Manthey im Gespräch mit Stephan Göhrmann. Der Landesverband der
Aids-Hilfen Kompetenznetz Aids in Schleswig-Holstein und die Aids-Hilfe Kiel e.V. sind wichtige Ansprechpartner in Norddeutschland. Sie bieten
Fachtagungen und Seminare an. Sensibilisierungsmaßnahmen finden u. a. an Schulen, Krankenpflegeschulen, in Justizvollzugsanstalten oder für die
Polizei statt.
In 48 Ländern weltweit gibt es mehr oder minder große Einschränkungen für Reisende mit HIV. Reisebeschränkungen, die auf einem HIV-Status basieren,
seien diskriminierend und sorgten zudem dafür, dass Infizierte stigmatisiert würden, heißt es in einer Mittelung von UNAIDS und dem United Nations
Development Programme. Reisebeschränkungen auf der Basis eines HIV-Status verletzen die Menschenrechte und helfen nicht dabei, HIV-Übertragungen zu
vermeiden, erklärte die Chefin des Gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV und Aids, Gunilla Carlsson.
Neuer Therapieansatz: Eine Kombinationsbehandlung aus antiviralen Medikamenten und der Genschere CRISPR/Cas9 könnte HIV-Infektionen heilen. Wie eine
erste Studie mit Mäusen nahe legt, lässt sich mithilfe dieses gentechnischen Werkzeugs Virus-DNA aus den Körperzellen Infizierter entfernen. Damit
schafft die Genschere das, was mit gängigen Virostatika nicht möglich ist – und scheint in Kombination mit diesen Mitteln den Erreger vollständig
beseitigen zu können.
Erfahrungsgesättigte Einschätzungen aus der Virologe und der Medizin. Ein Interview mit Dr. Martin Stürmer und Prof. Christoph Stephan.
Gegenüber 2017 hat sich das Wissen um die Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie nahezu verdoppelt: von zehn auf 18 Prozent. Das ergab eine
repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der Deutschen Aids-Hilfe im April 2020 mit über 1.000 Teilnehmer_innen. Neben dem Wissen um die
Nichtübertragbarkeit von HIV unter Therapie wurden dabei auch Einstellungen zum Thema HIV abgefragt.
Beobachtung von HIV-Patienten mit unterschiedlicher Erstlinientherapie. Unter Therapie mit NNRTI trat virologisches Versagen am seltensten auf.
Wissenschaftler beobachteten HIV-Patienten, die ihre erste antiretrovirale Therapie begonnen hatten, im Hinblick darauf, wie sich ihr Risiko für
virologisches Versagen in Anbetracht der jeweiligen antiretroviralen Therapie unterschied. Eine Therapie mit nicht nukleosidischen Reverse-
Transkriptase-Inhibitoren ging mit dem geringsten Risiko für virologisches Versagen einher.
Nach einer Umfrage der Deutschen Aidshilfe steigt das Wissen in der Bevölkerung über HIV. Doch der Abbau von Vorbehalten gegenüber Betroffenen ist
ein langer Weg. Stigmatisierung von Patienten: Rund ein Viertel der Befragten würde laut Umfrage kein Geschirr mit einem HIV-Infizierten teilen.
BERLIN - Nach Angaben der Deutschen Aids-Hilfe hat das Wissen über HIV in der Bevölkerung zugenommen. Doch es bleiben große Wissenslücken und
Vorurteile, heißt es in einer Mitteilung. Dazu verweist die Aids-Hilfe auf die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage mit 1000 Teilnehmern im April
dieses Jahres.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat die S1-Leitlinie Neurosyphilis neu aufgelegt. Grund sind steigende Zahlen. 2018 hatte die Zahl der
Neuinfektionen mit 7.332 Fällen einen neuen Höchstwert erreicht. Die Leitlinie richtet sich an Neurologen, Psychiater, Internisten, Infektiologen und
Ärzte, die Patienten mit HIV im stationären und ambulanten Bereich behandeln. Sie beschreibt klinische Verlaufsformen und diagnostische Kriterien und
gibt Empfehlungen zu Behandlung und Verlaufskontrolle der verschiedenen Formen der Neurosyphilis.
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