90-90-90: Schweden hat UN-Ziele erreicht

„Bis 2020 sollen 90 Prozent aller HIV-Infizierten ihren Status kennen, 90 Prozent sollen Zugang zu Medikamenten haben und bei 90 Prozent soll das Virus nicht mehr nachweisbar sein“, sagte der Exekutivdirektor der UN-Organisation UNAIDS, Michel Sidibe, bei der Eröffnung der 20. Internationalen AIDS-Konferenz in Melbourne. „So kann die Epidemie bis 2030 beendet werden.“ Eine schwierige Aufgabe, da mehr als die Hälfte aller weltweit mit HIV infizierten Menschen, und das sind nicht weniger als 35 Millionen, noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Schweden hat nun als erstes Land, laut einer Auswertung im Fachjournal „HIV Medicine“ diese Ziele bereits jetzt erreicht.

6.946 Menschen mit HIV sind in Schweden offiziell erfasst. Laut den Berechnungen der ForscherInnen sind das auf jeden Fall 90 % der HIV-Positiven. 99,8 % befanden sich zum Zeitpunkt der Studie in Therapie und 95 % hatten eine Virusmenge von weniger als 50 Kopien/ml Blut, waren aus diesem Grund unter der Nachweisgrenze und somit nicht mehr infektiös.

Die ausschlaggebenden Faktoren dieses Erfolges sind laut Studie der kostenlose Zugang zur antiretroviralen Therapie, die HIV-Meldepflicht für Labore und Kliniken, die strikten Regeln für die PatientInnen zur Einhaltung der Kontrolltermine, die gute Zusammenarbeit mit den Spezialzentren und das geringe Ausmaß der Epidemie.

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